Gemeinden als Innovationsmotoren in NÖ Mitte
Über 80 Bürgermeister und Gemeinderäte informierten sich beim kommunalen Innovationsforum der Energie- und Umweltagentur NÖ in Rabenstein um das Thema Klimawandelanpassung.
RABENSTEIN (pa). Im Fokus der Veranstaltung standen Handlungsmöglichkeiten und Beratungsangebote. Auch der Bezirk Tulln war vertreten.
Gemeinden als Innovationsmotoren in NÖ-Mitte
Über 80 Bürgermeister und Gemeinderäte nutzten die Gelegenheit und informierten sich beim kommunalen Innovationsforum der Energie- und Umweltagentur NÖ in Rabenstein an der Pielach rund um das Thema der Klimawandelanpassung. Im Fokus der Veranstaltung standen Handlungsmöglichkeiten und Beratungsangebote. „Mit 100 Prozent Strom aus erneuerbaren Energien und dem Ölkesselverbot in Neubauten, das 2019 in Kraft tritt, haben wir schon einiges geschafft. Bei entscheidenden Maßnahmen zählen wir auf unsere Gemeinden als starke Partner im ländlichen Raum“, so Stephan Pernkopf.
Innovationsforen
„Mit den Innovationsforen möchten wir aufzeigen, wie sich das Klima in Niederösterreichs Regionen in den nächsten Jahrzehnten verändert und neueste Entwicklungen um die Auswirkungen von Extremwetterereignisse abzumildern aber auch Projekte, die bereits von Gemeinden umgesetzt wurden vor den Vorhang holen“, betont Herbert Greisberger, Geschäftsführer der Energie- und Umweltagentur NÖ. „Um die Gemeinden fit für den Klimawandel zu machen bietet die Energie- und Umweltagentur NÖ abgestimmte Service- und Beratungsangebote an, die von der konkreten Förderberatung bis zu Workshops und Vorträgen in den Gemeinden reichen“, ergänzt der Regionsleiter NÖ-Mitte der Energie- und Umweltagentur NÖ, Martin Ruhrhofer.
Klimazukunft und Praxistipps im Fokus
Im Mittelpunkt des Innovationsforums in Rabenstein an der Pielach stand der von Experten der Zentralanstalt für Metrologie und Geodynamik bis 2050 prognostizierte Temperaturanstieg um 2-4,5 °C. Zudem zeigen die Szenarien der ZAMG eine jahreszeitliche Verschiebung der Niederschläge auf: Bei leicht ansteigender Niederschlagsmenge nehmen die Sommerniederschläge ab, die Winter- und Frühjahrsniederschläge hingegen zu. Zwar hat die Klimaveränderung auf großflächige Hochwässer voraussichtlich keinen Einfluss, kleinräumige Starkregenereignisse werden allerdings häufiger und erhöhen die Gefahr durch Hangwässer und von kleinräumigen Hochwässern. Die Vegetationsperiode soll um 12 Tage früher beginnen, die Verdunstung auch aus diesem Grund stark ansteigen und die Grundwasserneubildung abnehmen.
Drain-Gardening
Mit Drain-Gardening wurde eine Möglichkeit vorgestellt, teure Regenwasserkanäle zum Ableiten von Oberflächenwässern zu sparen. Mittels eigener planmäßiger Bepflanzung und speziellem Pflanzensubstrat kann Regenwasser gespeichert werden, das dann in Folge wiederum zu einem besseren Mikroklima beiträgt.
Niederösterreichs Gemeinden als Vorbilder
„Der Klimawandel zählt zu den größten Herausforderungen des 21. Jahrhunderts. Schon heute spüren wir dessen Auswirkungen. Neben gezielten Maßnahmen zum Klimaschutz wie beispielsweise im Bereich der thermischen Sanierung oder der e-Mobilität, ist es notwendig sich an die Veränderungen des Klimas anzupassen“, streicht Landtagsabgeordnete Doris Schmidl die Bedeutung für die Gemeinden heraus. Drei, bereits erfolgreich umgesetzte Projekte wurden im Rahmen der Innovationsforen vorgestellt: Die Marktgemeinde Böheimkirchen hat den Michelbach renaturiert und damit nicht nur ein wertvolles Naherholungsgebiet geschaffen, sondern auch einen Beitrag für den Hochwasserschutz geleistet. In der Marktgemeinde Kapelln ist seit vergangenem Jahr ein e-Fahrzeug in der Gemeindeverwaltung im Einsatz. Aktuell geht man daran eine weitere e-Tankstelle zu errichten. Die Stadtgemeinde Traismauer ist Teil der Klimawandelanpassungsregion Unteres Traisental, im Rahmen derer sich sieben Gemeinden zusammengeschlossen haben, um sukzessive Klimaschutz- und Klimawandelanpassungsmaßnahmen umzusetzen.
Weiter Informationen
Weitere Informationen und persönliche Beratung für Gemeindevertreter und Gemeindevertreterinnen gibt es am Umwelt-Gemeinde-Telefon der Energie- und Umweltagentur: 02742 22 14 44, oder auf der Website www.umweltgemeinde.at wo alle gemeinderelevanten Informationen zu den Themen Umwelt, Klima und Energie gebündelt sind.
Foto (v.l.n.r.): Geschäftsführer Dr. Herbert Greisberger (Energie- und Umweltagentur NÖ), Bgm. Anton Priesching (Würmla), E&UGR DI Christian Ruprechter (Würmla), UGR GfGR Günter Fischer (Langenrohr), LAbg. EGR Doris Schmidl, UGR Ing. Harald Sattmann (St. Andrä Wördern)
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