Neues Paket
220 Millionen Euro für die Pflege bis 2027

PK Pflegeplattform II, 4.10.2022, LH-Stv. Heinrich Schellhorn, LR Andrea Klambauer, LH Wilfried Haslauer und LH-Stv. Christian Stöckl präsentierten das Maßnahmenpaket. | Foto: LMZ
  • PK Pflegeplattform II, 4.10.2022, LH-Stv. Heinrich Schellhorn, LR Andrea Klambauer, LH Wilfried Haslauer und LH-Stv. Christian Stöckl präsentierten das Maßnahmenpaket.
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Es tut sich was im Pflegebereich: Bessere Rahmenbedingungen in der Ausbildung, für Mitarbeiter und Angehörige und eine hochwertige Versorgung sollen durch eine kräftige Finanzspritze sichergestellt werden.

SALZBURG. Zum zweiten Mal seit 2018 haben zehn Arbeitsgruppen mit Fachleuten aus der Praxis effiziente Verbesserungen für alle Bereiche erarbeitet.

„Es ist ein Schlüsselprojekt dieser Landeregierung und eine gesellschaftliche Notwendigkeit. Mehr Geld, eine Entlastung des Personals, bessere Bedingungen in der Ausbildung und Unterstützung für pflegende Angehörige, das sind die wichtigsten Punkte des neuen Maßnahmenpakets“,

so Landeshauptmann Wilfried Haslauer.

Plattform Pflege

Bereits 2018 wurde in Salzburg die Plattform Pflege ins Leben gerufen. Dabei wurden Maßnahmen wie beispielsweise die Verdoppelung der kostenlosen Ausbildungsplätze, die Umsetzung der Kampagne „Das ist stark!“ oder der Ausbau der Pflegeberatung gesetzt und dafür finanzielle Mittel in Höhe von mehr als 74 Millionen Euro bis 2023 zur Verfügung gestellt. Zusätzliche 220 Millionen Euro für die nächsten fünf Jahre zur Verbesserung der Rahmenbedingungen für Pflegekräfte im Bundesland sind das Ergebnis der Plattform Pflege II.

Maßnahmen der Pflegeplattform II im Überblick

- 220 Millionen Euro für die Pflege in den nächsten fünf Jahren
- 600 Euro monatlicher Zuschuss für Erstauszubildende
- Pflegestipendium von 1.400 Euro für Bezieher von AMS-Leistungen
- moderne Unterrichtsinfrastruktur für die Ausbildung
Einführung Pflegepädagogikstudium an der PMU
- Nachtdienstverstärkungen (zwei Personen pro Nacht) und Erhöhung der finanziellen Anerkennungen
- Ausbau Digitalisierung im Gesundheitswesen
- finanzielle Mittel für Seniorenwohnhäuser, um zusätzliches administratives Hilfspersonal einzustellen
- Schmutz- und Erschwerniszulage für mobile Dienste und Teilhabe
- Ausbau der Betreuungsplätze in den Seniorentageszentren
- gemeinsamer Schulterschluss

„Trotz der großen und allgegenwärtigen finanziellen Herausforderungen haben wir einen gemeinsamen Schulterschluss für die Pflege zwischen Land, Gemeinden und der Stadt Salzburg geschafft. Ein finanzielles Volumen von knapp 220 Millionen Euro wird für die nächsten fünf Jahre zur direkten Verbesserung der Rahmenbedingungen für Pflegekräfte im Bundesland Salzburg eingesetzt“,

betont Landeshauptmann-Stellvertreter Christian Stöckl und ergänzt:

„Das nun vorliegende Gesamtpaket, bestehend aus der – auf Salzburger Initiative beruhenden – Pflegereform des Bundes und unserer Plattform Pflege II, soll dazu beitragen, dass durch gezielte Maßnahmen eine spürbare Entlastung, die in relativ kurzer Zeit auch direkt bei den Pflegekräften ankommt, erreicht wird“.

Pflegekräfte werden entlastet

Die Entlastung der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist ein Hauptaugenmerk der Pflegeplattform II. Nachtdienstverstärkungen und die gleichzeitige Erhöhung der finanziellen Anerkennung sind ein Teil davon. Zudem wird die Digitalisierung im Gesundheitswesen weiter ausgebaut, um die hochwertige Versorgung auch weiterhin sicherzustellen. Den Seniorenwohnhäusern wird durch finanzielle Mittel ermöglicht, zusätzliches administratives Hilfspersonal einzustellen, um so die Pflegekräfte spürbar zu entlasten.

Schwerpunkt auf Langzeitpflege

Der Langzeitpflegebereich war ein großer Schwerpunkt der Plattform Pflege II. So werden bereits im Jahr 2023 mehr als 20 Millionen Euro in diesen Bereich und die Teilhabe fließen. Mit der flächendeckenden Gewährung der Schmutz- und Erschwerniszulage für die sozialen Dienste und die Teilhabe ist es außerdem möglich, die tägliche Realität zumindest teilweise abzugelten.

„Neben der Unterstützung durch mehr Kolleginnen und Kollegen im Haus sind auch Demenz und psychische Erkrankungen zunehmend eine fachliche Herausforderung in den Häusern. Mit der Umsetzung eines gerontopsychologischen Fachdienstes in den Seniorenwohnhäusern gelingt es uns, den aktuellen Entwicklungen gerecht zu werden, die Expertise in den Häusern weiter zu stärken sowie eine bessere Versorgung der Bewohnerinnen und Bewohner umzusetzen“,

betont Landeshauptmann-Stellvertreter Heinrich Schellhorn.

Betreutes Wohnen wird umgesetzt

„Ein Wunsch vieler älterer Menschen ist es, möglichst lange ein selbstbestimmtes Leben zu führen. Es wurden bereits mehr als 1.500 Wohnungen in Salzburg für das Konzept des betreuten Wohnens errichtet, das Barrierefreiheit und Gemeinschaftsräume umfasst. Nun wird mit der Umsetzung eines ausgebauten Betreuungskonzepts ein neuer Meilenstein erreicht. Ab Jänner 2023 stellt das Land 1,6 Millionen Euro pro Jahr zur Verfügung, um den älteren Menschen umfassendere Betreuung und gemeinsame Aktivitäten zu ermöglichen. Betreutes Wohnen ist eine attraktive Lebensform, die Einsamkeit reduziert und die Seniorenwohnhäuser entlastet“,

so Landesrätin Andrea Klambauer.

Bessere Rahmenbedingungen in der Ausbildung

Erstauszubildende erhalten ab diesem Ausbildungsjahr einen monatlichen Zuschuss in Höhe von 600 Euro. Bezieher von AMS-Leistungen erhalten ab 2023 ein Pflegestipendium von zumindest 1.400 Euro monatlich. Zudem wird durch die Anmietung von Räumlichkeiten den Auszubildenden im gehobenen Dienst eine moderne Unterrichtsinfrastruktur zur Verfügung gestellt. „

Attraktivere Rahmenbedingungen in der Pflegeausbildung sind ein wesentlicher Bestandteil, um auch in Zukunft ausreichend motivierte Menschen für die Pflege gewinnen zu können. Hier ist jeder Euro sehr gut investiert“,

betont Stöckl.

30 Prozent des Landes-Budgets für Gesundheit

Die Budgetkennzahlen des Landes Salzburg zeigen deutlich, welchen Stellenwert Gesundheit und Pflege für die Landesregierung haben. 30 Prozent des Landesbudgets, das ist mittlerweile über eine Milliarde Euro, fließen in das Gesundheitssystem und weitere 16 Prozent in den Sozialbereich. Davon nimmt das Budget für Pflege und Betreuung mit über 220 Millionen Euro knapp die Hälfte ein.

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