Die Kapruner Chronik bietet auch Überraschungen
Das Werk "Kaprun im Wandel der Zeit" wurde vergangene Woche in der Ritterstube der Burg präsentiert. Kein anderer Ort wäre angesichts der Geschichtsträchtigkeit dieses Platzes besser dafür geeignet gewesen.
KAPRUN/MITTERSILL (cn). Einer, der sich wohl besonders darüber freut, dass das Projekt nun abgeschlossen werden konnte, ist Hannes Wartbichler. Der ehemalige Schuldirektor und Stadtarchivar von Mittersill sprang als Schriftleiter in die Bresche, als der Kapruner Ernst Zutz verstarb. Der Obmann des Museums hatte im September 2010 vom damaligen Bürgermeister Norbert Karlsböck ebenso wie Kustodin Waltraud Schmidl den Auftrag erhalten, sich der Neuauflage einer Kapruner Chronik anzunehmen.
Mitgewirkt haben zahlreiche Autoren, auch Zeitzeugenberichte und umfangreiche Recherchen in den Salzburger Archiven wurden verarbeitet. Die acht Kapitel des Buches heißen "Landschaft und Natur", "Geschichte", "Das Kraftwerk", "Gletscherbahnen Kaprun AG", "Glaube und Religion", "Gemeinde und Infrastruktur", "Vereine" sowie "Besonderes in Kaprun". Den Einband ziert ein Kaprun-Gemälde von Wolfgang Wiesinger, dem bekannten akdademischen Maler aus Kaprun.
Schriftleiter Hannes Wartbichler (67) unter anderem im BB-Gespräch: "Das Erstellen eines solchen Werkes erfordert enorm viel Aufwand, der Inhalt muss zu hundert Prozent passen. Meine Antriebsfedern für derartige Projekte sind meine Leidenschaft in Sachen regionaler Geschichte und meine Freude an den vielen kleinen, feinen Geschichten, die man im Zuge der Recherchen hört und liest. Bei der Kapruner Chronik war ich außerdem bereits als Berater mitten im Geschehen, als Ernst Zutz verstorben ist."
Was viele Leser der Kapruner Chronik überraschen wird, ist die Tatsache, dass bereits im Jahr 1909 erste Ideen zum Kraftwerksbau auf Papier gebracht wurden; auch der Schutz der Umwelt war in der Region schon vor dem 1. Weltkrieg ein Thema. Und: Im Gegensatz zur ersten Chronik des Ortes - diese wurde 1985 aufgelegt ist im aktuellen Werk dem Thema "Zwangsarbeiter" ein gebührend großer Platz eingeräumt worden.
Das neue "Kaprun-Buch" umfasst 496 Seiten mit rund 600 Abbildungen, die Auflage beträgt 2.000 Stück. Erhältlich ist es zum Preis von 35 Euro und zwar in den Geschäften "Der Buchladen" und im örtlichen "Post-Shop".
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