"Gute Luise" für Balbina
Die Hauptschule Bramberg und der örtliche Obst- und Gartenbauverein haben ein besonderes Schmuckstück entstehen lassen: Einen terrassenförmig angelegten Obstgarten.
BRAMBERG (cn). Die Revitalisierung des Obstbaum-Anbaus im Oberpinzgau startete bereits vor einigen Jahren. Der Obst- und Gartenbauverein Bramberg investierte gemeinsam mit dem Kulturverein Tauriska und mit Unterstützung der Gemeinden von Krimml bis Hollersbach und einiger Sponsoren rund 200.000 Euro in den Ankauf einer speziellen Obstpresse. Das finanzielle Risiko war groß, denn zunächst war unklar, ob das Projekt tatsächlich mit EU-Leader-Geldern mitfinanziert wird. Das Risiko hat sich aber ausgezahlt: Die Förderung wurde bewilligt und die Obstpresse hat dazu geführt, dass mittlerweile im Oberpinzgau jedes Jahr rund 500 Obstbäume neu gepflanzt werden.
Vereinsobmann Toni Lassacher: „Früher wurden alte Streuobstwiesen oft umgeschnitten, die alten Kulturgüter drohten zu verschwinden.“
In der Heimat verwurzelt
Die örtliche Hauptschule ist schon länger in das Projekt involviert. Seit etlichen Jahren dürfen die Erstklässler am Schulgelände einen Baum pflanzen, ihn mit professioneller Unterstützung eines Baumwartes betreuen und dann, nach Abschluss der Schule, mit nach Hause nehmen. Kinder, denen daheim kein Garten zur Verfügung steht, können sich einen öffentlichen Platz aussuchen, ihren Baum dort einsetzen und sind dadurch ebenfalls „fest verwurzelt“ in ihrer Heimat. Das Obstbaum-Feld am Hang vor der Schule drohte jedoch zu verwachsen, und so hat man vor kurzem mit dem terrassenförmig angelegten Obstgarten ein echtes Schmuckstück entstehen lassen. Auf rund 300 Quadratmetern gibt es nun acht lange Beet-Reihen mit frisch gepflanzten heimischen Obstbäumen, dazwischen befinden sich geschotterte Wege bzw. Holztreppchen. Zwischen den verschiedenen Sämlingen - daraus werden in Zukunft Säulen-, Busch- oder Spalierobstbäume - haben die Schüler die Beete liebevoll gestaltet. Es finden sich bunte Blumen, hübsche Steine, Gartenzwerge oder auch aromatische Kräuter für die Schulküche.
Auf offene Ohren gestoßen
Hauptinitiatorin war Sabine Möschl. Sie ist die Obfrau des Elternvereins und auch Baumwartin im Obst- und Gartenbauverein. Die Mutter von drei Kindern freut sich, dass sie und Hauptschuldirektorin Waltraud Hochfilzer mit ihren Anliegen überall auf offene Ohren gestoßen sind. Gebraucht wurden zahlreiche fleißige Hände und viel Material. „Die Gemeinde, die Lehrer, der Schulwart und heimische Betriebe - sie alle haben mitgeholfen und so konnte das Ganze in nur zehn Tagen verwirklicht werden.“ Involviert waren auch der Kindergarten und das „Kindernest“ und vor allem natürlich die Hauptschüler selber. Sabine Möschl: „Den Kindern wachsen ihre Bäume richtig ans Herz und sie kriegen auch großes Bewusstsein für die Natur und deren Kreislauf.“ Das bestätigt Erstklässlerin Balbina: „Ich habe eine große Freude an meinem Birnbaum. Er heißt ,Gute Luise‘ und in der großen Pause besuche ich ihn öfters.“
Die Sponsoren und Helfer:
Fa. Holzbau Maier GmbH
Rudi Göstl, Bundesforste
Fa. Stöckl-Wallner KG Sand-Kieswerk
Lagerhaus Bramberg
Leo Fliesen GmbH
Franz Lechner
Landberg GmbH
Fritz Reichholf, Transporte und Erdbewegungen
Baumschule Gottfried
Raiffeisenkasse Bramberg
Elternverein Bramberg
Obst- und Gartenbauverein Bramberg
Stöckl Franz GmbH
Gemeinde Bramberg
Betonwerk Rieder GmbH
sowie Eltern, Lehrer, Schüler, Schulwarte und Gemeindearbeiter.
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