Pinzgauer Familie fühlt sich von Wölfen bedroht

Hans Imlauer fand in der Nähe des Hofes ein totes Schaf | Foto: Imlauer
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  • Hans Imlauer fand in der Nähe des Hofes ein totes Schaf
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MARIA ALM. "Die Kinder sind als Nächstes dran", befürchtet Hans Imlauer, Gstallnerbauer aus Maria Alm. Eins seiner Schafe wurde in nächster Nähe des Hauses gerissen, obwohl die Herde durch einen elektrischen Maschendrahtzaun geschützt ist. Für Imlauer ein klarer Fall: "Das kann nur ein Wolf gewesen sein. Der hat sich durch den Zaun gebuddelt und ist oben drüber gesprungen". Der erfahrene Landwirt vermutet, dass es sogar zwei Tiere gewesen sein müssen. "Das 40-Kilo-Schaf war zur Hälfte aufgefressen, das macht nicht nur ein Wolf".

Gefährliche Situation

Er ist bestürzt darüber, dass sich der Vorfall sogar tagsüber ereignet hat und traut sich nun nicht mehr seine Enkelkinder im Alter zwischen 3 und 10 Jahren außer Haus zu lassen. "Wenn der Wolf schon bis zur Haustür kommt, haben nicht nur wir Bauern ein Problem, da muss auch der Tourismus Alarm schlagen, denn dann werden bald die Gäste ausbleiben", warnt Imlauer. Um seine Schafe zu schützen muss er sie nun tagsüber im Stall einsperren und dafür extra Futter kaufen. Es ist ihm nicht nur wichtig auf zu zeigen, welche Gefahren seiner Ansicht nach durch den Wolf drohen und welche Schäden für die Landwirte entstehen, sondern wie grausam die Beute erlegt wird. "Es geht mir nicht um Entschädigungen, aber diese Tiere sind ein Teil von mir. Ich behandle sie gut und schaue auf sie, dann werden sie bei lebendigem Leib gerissen", ärgert sich Imlauer.

Im Stich gelassen

Von der Landesregierung fühlt sich der Gstallnerbauer nicht ernst genommen. Von Gundi Habenicht, der Beauftragten des Landes, wurden zwar sofort DNA-Proben entnommen, sie habe ihm aber erklärt, es könne sich auch um einen Fuchs gehandelt haben. Auf der neuen Info-Seite des Landes zum Thema Wolf (siehe linke Spalte) ist der aktuelle Fall mit der Anmerkung angeführt: "Bei Begutachtung kein Hinweis auf Wolf". "Da ist kein Ernst dahinter", so Imlauer. "Es muss etwas geschehen".

Kamera installiert

Um einen raschen Beweis für seinen Verdacht auf Wölfe zu liefern, hat Hans Imlauer den Rest des Schafes als Köder liegen gelassen und eine Wildtierkamera installiert. Der Kadaver sei zwar eindeutig bewegt worden und an einer anderen Stelle gelegen, die Kamera habe aber leider nicht funktioniert, schildert der Landwirt. Er wird noch weiter versuchen Aufnahmen von den Tieren zu machen. Er ist überzeugt davon, dass diese Wölfe nicht zugewandert sind, sondern illegal importiert wurden. "Diese Wölfe stammen aus einer Zucht und sind gechipt, daher sind sie Menschen gewöhnt".

Lesen Sie zum Thema Wolf auch über die aktuellen Maßnahmen der Salzburger Landesregierung: 18.05.2018 Aktionsprogramm zum Schutz der Landwirtschaft ____________________________________________________________________________________
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