Wintertraum
Für Extreme geht's beim Crashed Ice am Eis steil bergab
Der Pongauer "Crashed Ice"-Teilnehmer Benedikt Langegger gibt Einblicke in die Extremsportart.
ST. JOHANN (aho). Mit bis zu 80 km/h auf Schlittschuhen eine steile Strecke aus blankem Eis, gespickt mit Steilkurven und Sprüngen, hinunter rasen: Das ist Crashed Ice (auch Ice Cross Downhill genannt). Der winterliche Extremsport, seit 2001 bekannt geworden und organisiert durch die Red Bull-Serie, enthält Elemente von Eishockey und Snowboardcross bei einer Abfahrt mit Schlittschuhen auf einer künstlich angelegten Eispiste.
Hier liefert "Red Bull Ice Cross" einen Vorgeschmack auf die Sportart:
Langegger: "Sehr harter Sport"
"Zugegebenermaßen ist Crashed Ice eine sehr harte Sportart, bei der man keine Sekunde unaufmerksam sein darf", sagt der St. Johanner Sportler Benedikt Langegger, der selbst für die Crashed Ice Events um den Globus reist. Wie man zum Crashed Ice kommt? Bei Langegger kam die Neugier zu dem harten, aber faszinierenden Sport durch zwei Faktoren: Einerseits spielte er Eishockey – heute ist er mittlerweile beim ESV Lokomotive Bischofshofen aktiv – und wusste damit schon früh mit Schlittschuhen umzugehen. Andererseits hielt er sich auch mit Alpin-Ski gerne abseits der Pisten auf, um sich springend im Gelände auszutoben. "Nachdem der Riders-Cup im Nachbarort Wagrain stattgefunden hat, war es für mich als St. Johanner klar, dass ich da einmal mitmachen werde und das ausprobiere", schildert Langegger.
Erfahrung am Eis ist gefragt
Wer selbst in die Extremsportart Crashed Ice hineinschnuppern will, dem empfiehlt Langegger eine gute körperliche Verfassung: "Man muss schon fit sein, um den Anforderungen gerecht zu werden. Vor allem eisläuferisch sollte man genügend Erfahrung mitbringen. Man merkt einfach den extremen Unterschied zwischen dem Eislaufen auf einer flachen Platte und auf einem Gefälle – das ist wie Tag und Nacht", sagt Langegger. Zudem sei die Auflagefläche der Schlittschuhkufen sehr gering: "Dadurch wird das ganze System instabilier und das muss der Körper ausgleichen."
Training auf vereister Rodelbahn
Der Fortschritt hängt auch von der individuellen Risikobereitschaft ab: "Das Runterfahren alleine ist keine allzu große Herausforderung – natürlich braucht es dafür Mut, aber spannend wird es dann im Top-Speed-Bereich, wenn die Strecken auf Zeit gefahren werden." Für Einsteiger ist jedenfalls ein ausgiebiges Training auf flachem Eis erforderlich. "Wer sicher mit den Schlittschuhen unterwegs ist, kann dann sein Können auf ersten Rampen beweisen, später dann auf vereisten Rodelbahnen. Und dann geht es schon zu den ersten Rennen", weiß Langegger, der etwa den Bewerb in Judenburg (Steiermark) als einfacheres Einstiegsrennen empfiehlt.
Zuletzt war Langegger in Deutschland berufstätig, zog aber wieder heim, um mehr Zeit für den Sport zu haben: "Bei uns sind die Trainingsmöglichkeiten besser, nicht nur in Salzburg, sondern auch mit der Strecke des österreichischen Topathleten Marco Dallago in Graz." Abseits vom Eistraining ist viel Ausgleichs- und Gleichgewichtstraining gefragt: "Skateparks sind eine geeignete Alternative, aber auch Slacklinen stellt eine wichtige Grundlage dar."
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