Auf ihre Hilfe dürfen wir bauen: Ehrenamtliche Rot-Kreuz-Mitarbeiter retten unsere Leben
RADSTADT (aho). Rund 4.000 ehrenamtliche und hauptberufliche Mitarbeiter stellen mit umfassender Ausbildung und modernsten Geräten den Rettungsdienst im Bundesland sicher. Der Radstädter Jakob Sendlhofer ist einer der vielen Freiwilligen und gibt Einblicke in den ehrenamtlichen Rettungsdienst.
Er kam im Oktober 2013 als Zivildiener zum Roten Kreuz – mit niedrigen Erwartungen, wie der 21-Jährige erzählt. "Die Arbeit als Sanitäter hat mir dann aber immer mehr Spaß gemacht. Dazu kam die gute Kameradschaft unter den Kollegen", sagt Sendlhofer. Diese neun Monate sieht er als enorme Erfahrung, weil die Dienststelle in Radstadt besonders im Winter bei den Skiunfällen zu vielen Einsätzen kommt. "Wir haben sehr viel erlebt und gelernt. Der Sanitäterdienst ist eine Schule fürs Leben und deshalb bin ich auch nach dem Zivildienst als Freiwilliger dabei geblieben."
Vom "Zivi" zum Studium
Dank seiner Aktivität beim Roten Kreuz fand der Radstädter auch zu seinem Studium an der Medizinischen Universität Graz. "Vor dem Zivildienst war ein Medizinstudium für mich kein Thema. Erst durch die Arbeit beim Roten Kreuz habe ich meine Leidenschaft dafür entdeckt."
Rund 100 Freiwillige helfen mit ihrem Einsatz in der Bezirksdienststelle Radstadt mit. Im Schnitt leisten die Helfer etwa drei ehrenamtliche Dienste pro Monat. Wie das neben dem Studium möglich ist, erklärt Sendlhofer so: "Während meiner Studienzeit bin ich nur am Wochenende verfügbar. Das wird natürlich berücksichtigt und wir können uns die Dienste entsprechend einteilen."
Soziales Netzwerk
Weil der Grazer Student auch im Fußballverein und bei der Musikkapelle in Radstadt aktiv ist, kommt er regelmäßig nach Hause. Sein Antrieb als freiwilliger Rot-Kreuz-Sanitäter sei einerseits die Freude, den Menschen zu helfen, andererseits das gute Netzwerk mit netten Leuten. Außerdem könne man so mit Bekannten in Kontakt bleiben: "Freunde, die etwa in Wien studieren, sehe ich nur sehr selten. Deshalb machen wir nach wie vor einen gemeinsamen Dienst im Monat."
Ehrenamtliche Sanitäterarbeit und Medizinstudium stellen für Sendlhofer eine gegenseitige Bereicherung dar. Was an der Uni theoretisch gelehrt wird, hat er beim Roten Kreuz oft schon in der Praxis erlebt. Umgekehrt kann er auch das Gelernte aus dem Studium im Sanitäterdienst anwenden. Vorteilhaft sei auch der ständige Kontakt mit Ärzten. "Wir bekommen viele praktische Tipps und einen Einblick in die Berufspraxis als Mediziner."
In seiner Familie hatte bisher nur sein Großvater Erfahrung im Rettungsdienst – wenngleich diese eine andere war: "Mein Opa war vor rund 60 Jahren einer der wenigen, die einen Führerschein hatten. Da hat er als Rettungsfahrzeug-Chauffeur geholfen."
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