Kulturbund Wiental
"A Meidlinger Bua mit Hamua"
PURKERSDORF (bw). Michaela Ehrenstein sang Lieder des Humoristen Hermann Leopoldi. - Dem 1888 in Meidling geborenen Klavierhumoristen Hermann Leopoldi ist der Schmäh sein Leben lang nicht ausgegangen: Im 1. Weltkrieg war er Kapellmeister im Frontvarieté der Deutschmeister. 1938 deportierten ihn die Nationalsozialisten ins Konzentrationslager Buchenwald, wo er für das KZ-Orchester das Buchenwaldlied komponierte.
Viele seiner Lieder wie "Schnucki, ach Schnucki" oder "In einem kleinen Café in Hernals" sind bis heute bekannt.
Michaela Ehrenstein, die Direktorin der Freien Bühne Wieden, gestaltete am Sonntag einen Musischen Vormittag des Kulturbunds Wiental im Festsaal des Purkersdorfer Gymnasiums: "Hermann Leopoldi hatte ein spannendes Leben und war ein unverbesserlicher Optimist, das ist ganz passend in schwierigen Zeiten."
Werner Pleischl begrüßte die Gäste in Vertretung seiner erkrankten Gattin Maria-Anna an der Kassa, Sohn Alexander übernahm die Rolle des Billeteurs. Gabriele und BM a.D. Karl Schlögl, der Fabrikant Willibald Luger und Professor Peter Schnitt lauschten den oft 100 Jahre alten Schlagern mit Genuss, die die Klavierspielerin Angelika Ortner im Archiv ihres Vaters gefunden hatte.
Corona kommt uns noch teuer
Ernst Grossmann, der ehemalige Obmann des Kulturbundes Wiental, macht sich große Sorgen um den Weiterbestand des "Musischen Vormittags". Jede Veranstaltung dieser Konzertreihe koste 1.500 Euro, was ohne Subvention der Stadtgemeinde nicht leistbar sei: "Ich kann es immer noch nicht glauben, dass es für Vereine heuer keine Subventionen geben soll. Das darf nicht sein."
Aufgrund der Corona-Krise haben alle Gemeinden heuer mit immensen Steuerausfällen zu kämpfen, deren Auswirkungen jetzt langsam, aber immer deutlicher zutage treten.
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