Die Stadtgemeinde lud zum Gratis-Kinoabend in die Bühne ein
Nachhaltigkeit ist keine Utopie
PURKERSDORF (bw) - Drei Purkersdorfer Stadträtinnen haben genug von der Wegwerfgesellschaft und der kapitalistischen Profitmaximierung: Als Einstieg in das Thema Nachhaltigkeit präsentierten Marga Schmidl, Ingrid Schlögl und Beatrix Kaukal den Film "Zeit für Utopien". In dieser Dokumentation zeigt Regisseur Kurt Langbein einige positive Beispiele nachhaltigen Wirtschaftens: eine österreichische Ziegen-Käserei, eine selbstverwaltete Teefabrik in Indien und eine biologische Lebensmittel-Genossenschaft in Südkorea.
Alt-Stadtrat Erich Liehr war beeindruckt: "Ich komme gerade aus Westafrika. Dort liegt unglaublich viel Plastikmüll rund um die Dörfer. Schön, dass es auch positive Beispiele gibt, wie man etwas anpacken kann." Auch Kabarettist Gerold Rudle ließ sich von dem Mutmacher-Film anstecken: "Früher war viel mehr utopisch als heutzutage, weil vieles tatsächlich gemacht werden kann." Für Asyl-Richterin Maria Parzer haben Utopien eine wichtige Funktion: "Ohne Utopien kann man die Menschen nicht für Neues begeistern."
KOMMENTAR
Der erste Film seit 50 Jahren
Als Kind war es mir noch vergönnt, eine der letzten Vorstellungen des Purkersdorfer Stadtkinos zu besuchen. Am 1. September 1969 sperrte das Kino zu und fiel in einen langen Dornröschenschlaf. Nach fast 50 Jahren wurde am Donnerstag erstmals wieder ein Film in der Bühne gezeigt. Ist es eine Utopie, wenn man sich - neben dem Sommerkino im Schlosspark - ein Winterkino am Unteren Hauptplatz wünscht? Die parteiübergreifende Initiative einer kostenlosen Kinovorführung mit anschließender Diskussion kam beim Publikum jedenfalls sehr gut an.
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