Arbeiterkammer Niederösterreich warnt vor dubiosen Aufsperrdiensten

- hochgeladen von Brigitte Huber
Unseriöse Anbieter verlangen bis zu 1000 Euro für den Aufsperrdienst.
REGION (pa). Aufsperrdienste versprechen rasche Hilfe in einer unangenehmen Notsituation. Gerät man dabei an unseriöse Anbieter, kann man aber richtig draufzahlen. Monat für Monat wenden sich Betroffene mit Beschwerden über teils horrende Kosten von bis zu 1.000 Euro für das Öffnen der Tür an die AK Niederösterreich. Vor den anstehenden Feiertagen erhoben die Konsumentenschutz-Experten die aktuellen Preise niederösterreichischer Unternehmen und liefern hilfreiche Tipps, wie die Notlage nicht auch noch finanziell ein Fiasko wird.
Versperrte Türen
Die Tür ins Schloss gefallen, der Schlüssel in der Wohnung – ein Albtraum für jeden. Doch im Internet finden sich problemlos die Kontaktdaten von Aufsperrdiensten, vermeintlich ganz in der Nähe. Die 0800er-Nummer verspricht einen kostenlosen Anruf. Den genauen Preis erfährt man am Telefon trotz Nachfrage nicht, schließlich müssten sich die Profis erst vor Ort ansehen, was zu tun ist, erklärt eine sympathische Frauenstimme. Innerhalb der nächsten Stunde erscheint der Aufsperrer, öffnet binnen Sekunden die zugefallene Tür und verlangt dafür 310 Euro. In den Nachtstunden, an Sonn- und Feiertagen fällt das Doppelte an. Und ist ein neuer Schließzylinder notwendig, ist mit bis zu 1.000 Euro zu rechnen. Dahinter stecken oft Firmen aus Deutschland, die nur Barzahlung akzeptieren und beim Versuch, hinterher zu intervenieren, längst über alle Berge sind.
Regionale Unternehmen günstiger
Bei der Wahl des Aufsperrdienstes ist Vorsicht geboten, weiß AK-Konsumentenschützer Helmut Schafrath. Ein Preisvergleich regionaler Unternehmen zeigt: „In Niederösterreich liegen die Preise für Schlosser bzw. Aufsperrdienste zwischen 7 und 17 Uhr zwischen 85 und 145 Euro für das Öffnen einer zugefallenen Tür“, erklärt der Experte. In den Nachtstunden ist mit 115 bis 175 Euro zu rechnen, auch an Wochenenden fallen etwa diese Preise an. Ist die Tür nicht nur ins Schloss gefallen, sondern versperrt, erhöhen sich die Kosten, je nach Tageszeit und Wochentag, auf bis zu 210 Euro.
Nicht in die Kostenfalle tappen
Um nicht in die Kostenfalle dubioser Anbieter zu tappen, gibt es mehrere Möglichkeiten. Die sicherste: Hinterlegen Sie einen Zweitschlüssel bei einer Vertrauensperson. Ist das nicht möglich, kann man aber auch anders vorbeugen: „Speichern Sie die Telefonnummer eines regionalen Schlossers, der Notdienste durchführt, im Smartphone“, rät der Experte. Skepsis geboten ist bei 0800er-Nummern – hinter diesen stecken oft von Deutschland aus agierende Aufsperrdienste, die auf Nachfrage keine Preise nennen, nach getaner Arbeit aber horrende Summen verlangen. „Seriöse Firmen geben Auskunft über die Kosten und bestehen nicht auf Barzahlung“, sagt der Konsumentenschützer. Im Zweifelsfall können Sie auch die Polizei kontaktieren und um Hilfestellung bitten.
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