Walpurgisnacht
Auf dem Besen zur Walpurgisnacht
Am 30. April ist es wieder so weit: die Hexen treffen sich zur Walpurgisnacht am Blocksberg um zu feiern.
REGION PURKERSDORF. Die Feier zum Ende des Winters - oder auch: Walpurgisnacht. Jedes Jahr in der Nacht vom 30. April zum 1. Mai wird mit Feuer und Ritualen der Winter vertrieben, weshalb diese Feste auch oft einfach Frühlingsfeste heißen.
Ausräuchern geht immer
"Ich habe keine spezielle Mischung da ich immer nach meinem Gefühl gehe beim Räuchern. Was bei mir aber immer dabei ist, ist Weihrauch, da es die Türen zu allen Welten öffnet, und Salbei, da dieser vor negativen Energien schützt. Ich mache normalerweise eine kleines Feuer und verbrenne darin frische Frühlingspflanzen", berichtet Birgit Holzweber aus Purkersdorf.
Ursprung
Der Name Walpurgis und damit die Walpurgisnacht leitet sich von der heiligen Walburga ab, deren Gedenktag bis ins Mittelalter am 1. Mai, dem Tag ihrer Heiligsprechung, gefeiert wurde. Nach altem Volksglauben fliegen in der Nacht die Hexen auf ihren Besen zum Blocksberg um dort ausgiebigst mit dem Teufel zu feiern. Dabei kommen immer Feuerrituale vor: das Feuer soll eine reinigende Wirkung haben und Krankheiten fern halten.
Hexenjagd
Die Hexenverfolgungen der frühen Neuzeit gelten als Strafprozesse ohne Straftat - die bekannteste Bestrafung: die Feuerstrafe, mit der die der Hexerei beschuldigten Frauen verbrannt wurden. In der merowingischer Zeit wurde die Feuerstrafe durch eine Geldstrafe ersetzt. Durch den späteren Einfluss des Christentums wurden Hexen zu einer Sekte mit Verbindung zum Teufel gemacht, wodurch auch die Todesstrafe wieder mehr zum Einsatz gekommen ist. Auffällig dabei ist, dass etwa 80 Prozent der Opfer Frauen waren, waren zum damaligen Patriarchischen Weltbild passt. In Österreich hat es bis 1787 gedauert, bis durch Joseph II. die Bestrafung von Hexen aufgehoben wurde. Genaue Zahlen, wie viele Menschen diesem Wahn zum Opfer geworden sind, können bis heute nur geschätzt werden.
Brauchtum heute
Auch der Maibaum und Maistrich sind von der Walpurgisnacht und ihrer Namensgeberin abzuleiten: der Maibaum gilt als Symbol der Fruchtbarkeit - oben in der Höhe werden schöne Reisigkränze mit bunten Schnüre und Brezeln gebunden. Der Bursche der eine Brezel erreicht, übergibt diese seiner Auserwählten und dies ist ein Heiratsversprechen. Außerdem ziehen ledige Männer von sich bis zu der "geheimen" Liebe den Strich, auch der "Maistrich" genannt. Meist wird der Strich mit Kalkfarbe gezogen, andere Farben werden nicht toleriert und bestraft.
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