Corona und Kultur
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PURKERSDORF BEZIRK. Verschoben. Findet online statt. Abgesagt. Seit bald einem Jahr hat Elise Madl diese Worte fix im Repertoire. Sie ist in Purkersdorf für die Kulturveranstaltungen zuständig und mitunter am Verzweifeln: „Wir haben lange Vorlaufzeiten. Wenn sich dann alle drei Wochen die Rahmenbedingungen ändern, hechelt man ständig hinterher – nur um schlussendlich die Veranstaltung doch abzusagen.“
Für alle Fälle gerüstet
„Im Kulturausschuss wurde einstimmig beschlossen, nicht aufzustecken. Wir budgetieren und stellen ein Programm zusammen. In der Planung gehen wir so weit, dass wir das Event ohne gröbere Verluste wieder abblasen können“, gibt sich Madl für heuer vorsichtig optimistisch, „Momentan hoffen wir darauf, den Ostermarkt abhalten zu können, weiters die Vernissagen in der Stadtgalerie sowie die kleineren Veranstaltungen unseres Kultursommers.“ Sondierende Gespräche mit regionalen Künstlern wie Uschi Hollauf und Wolfgang Grünzweig, Floris Willem und Clemens Schaller aber auch mit Roman Gregory, Niddl und Newcomer David Scheid gab es bereits, nun heißt es abwarten. Zu den großen Open Airs möchte Elise Madl derzeit nicht Stellung nehmen, nur so viel: was voriges Jahr abgesagt wurde, ist für heuer bereits vertraglich fixiert: die Falco Show von Thomas Rabitsch am 12. Juni sowie Paul Young am 28. August. „Für das Beethoven-Konzert aus der Reihe ‚Purkersdorf Klassik‘ mache ich gerade den dritten Termin aus. Dieses Mal für Mai“, erklärt die PR-Lady, warum sie trotz reihenweiser abgesagter Veranstaltungen, jede Menge zu tun hat, „Aber ich jammere auf hohem Niveau: ich bin fix angestellt. Das wird mir bei den Gesprächen mit den Musikern und Technikern immer wieder bewusst, die teilweise ohne staatliche Hilfe über die Runden kommen müssen.“
Andreas Kirnberger, als Kulturstadtrat politisch verantwortlich, ergänzt: "Wir warten täglich auf eine Botschaft, wie wir weiter planen können. Wir werden auf jeden Fall so rasch als möglich wieder einen Kulturbetrieb aufnehmen."
Kleine Brötchen backen
Auch in Tullnerbach gibt man sich hoffnungsvoll, Kulturgemeinderätin Elisabeth Barisits: „Im Oktober hätte unser jährliches Kulturfest ‚Kreatives Tullnerbach‘ stattfinden sollen. Das haben wir nun für den Mai angesetzt, damit unsere Künstler endlich wieder zu Publikum und Kunden kommen. So richtig wage ich aber nicht dran zu glauben, möglicherweise wird es doch erst im Herbst stattfinden.“ Ziemlich in den Sternen stehen die Pressbaumer Bärlauchtage und der Mauerbacher Kulturfrühling. Matthias Pilter, Kulturgemeinderat in Mauerbach: „Wir möchten weiters auch heuer wieder Veranstaltungen mit wenigen Besuchern organisieren, um junge, teils regionale Künstler sowie die Gastronomie zu unterstützen. Bevor es spruchreif wird, müssen wir aber abwarten, wie sich die Gesetzeslage entwickelt.
In Wolfsgraben hofft man auf die Kulturtage im November, in Gablitz wackelt das Dorffest, Manuela Dundler-Strasser, Vorsitzende des Kulturausschusses: „Ich würde so gerne mit der Organisation unseres jährlichen Dorffestes am 4. Juli beginnen. Aber ich traue mich gerade nicht daran zu glauben … Nun ja, vielleicht bekomme ich mit steigenden Temperaturen und besserem Wetter auch wieder mehr Zuversicht – es wäre echt toll, wenn wir es dieses Jahr wieder hätten.“
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