Die Bürger wehren sich
Gegen totale Verbauung in Purkersdorf & Pressbaum

- Viktor Weinzinger, Katherine Shields, Alfred Tauber, Florian Kopetzky, Sophie Giller und Stefan Steinbichler.
- Foto: Marlene Trenker
- hochgeladen von Marlene Trenker
Die Städte Purkersdorf und Pressbaum versuchen die Bebauung im Gemeindegebiet zu regulieren.
REGION. Wir bekommen es alle mit. Der Zuzug in der Region ist ungebrochen, es wird immer mehr gebaut. Zwar sind freie Flächen Mangelware und neue Bauten entstehen häufig auf bereits versiegelten Stellen. In Pressbaum herrscht derzeit trotzdem Angst, dass im Bereich des SeneCura eine weitere Fläche versiegelt werden könnte, wo momentan noch Wald steht. Und genau hier ist das Problem. Hier werden derzeit Bäume gefällt. Der Eigentümer des Grundstücks ist die "Wiener Privatklinik". 2009 wurde ein Projekt eingereicht, das aber von der Gemeinde abgelehnt wurde. Zuletzt wurde 2014 erneut etwas eingereicht.
"Das Projekt sah eine Gebäudehöhe von 18 Metern vor. Das ist unmöglich",
erzählt Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner. Die Gemeinde hätte damals einen Kompromiss schließen wollen, da es immer wieder zu Einreichungen kommen könnte. Die Gemeinde hat im Prinzip keinerlei Interesse, dieses Gebiet zu verbauen und die Anrainer der Sanatoriumstraße haben die volle Unterstützung. Aber:
"Wenn jemand ein Projekt einreicht, das die Bedingungen erfüllt, kann sich die Gemeinde nicht dagegen wehren",
sagt Fritz Brandstetter bei der Bürgerversammlung. Momentan gibt es aber kein eingereichtes Projekt. Das kann sich ändern, denn die derzeit vorhandene Bausperre endet mit Oktober 2022.
Neues Entwicklungskonzept
Auch in Purkersdorf will man mit entsprechender Raumplanung weiterer Versiegelung entgegenwirken.
"Das alte Entwicklungskonzept war nicht mehr zeitgemäß",
sagt Vizebürgermeister Viktor Weinzinger. So traten Vertreter aller Fraktionen zusammen, um ein neues Konzept zu erstellen. Es galt zu erörtern "Was vertragen wir noch?" oder "Wie weit kann sich die Stadt noch ausdehnen?"
"Wir sprechen uns dafür aus, dass im Zentrum eher verdichtet gebaut wird und an der Peripherie weniger entstehen soll",
so Sophie Giller, die für die SPÖ in der Kommission saß. In Purkersdorf werden nun die Siedlungsgrenzen fixiert, um eine weitere Versiegelung oder großvolumigen Wohnbau zu vermeiden. Enttäuscht zeigt sich hingegen Josef Baum. "Es ist leider kein wirkliches Konzept und nur eine Alibieinrichtung", so Baum.



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