Corona und Gemeinden
Tiefe Ebbe in der Kassa

Die Stadtgemeinde Purkersdorf wird mehr Schulden machen | Foto: Ericson
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  • Die Stadtgemeinde Purkersdorf wird mehr Schulden machen
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Corona reißt auch den Kommunen ein tiefes Loch ins Budget. Wir haben bei der größten Stadt im Bezirk nachgefragt, was das Virus (finanziell) für die Gemeinde bedeutet.

PURKERSDORF (ae). Ein Komma drei Millionen Euro sind es ungefähr, die Purkersdorf heuer weniger an Einnahmen erhält als in normalen Jahren. „Weniger Menschen in Beschäftigung heißt weniger Einnahmen an Kommunalsteuer, also jener Anteil der Lohnnebenkosten, der uns als Gemeinde zusteht“, weiß Bürgermeister Stefan Steinbichler, „Ich sehe das an meinem eigenen Betrieb: im Frühjahr sind uns drei Leute in Pension gegangen, die wollten wir an sich gleich nachbesetzen – doch wir haben das fürs Erste mal verschoben, bis sich die wirtschaftliche Lage stabilisiert. So wie uns geht es vielen Unternehmen.“

Ein fettes Minus

Ziemlich drastisch auch der Rückgang an Ertragsanteilen – jener Betrag, den das Land abhängig von der Einwohneranzahl monatlich an die Gemeinden überweist, Steinbichler: „Normalerweise sind das um die 200.000 Euro – die letzten paar Monate waren es gerade noch 18.000 Euro.“ Auch der Kindergarten kam im Corona-Frühjahr teuer, da man den Eltern der daheim gebliebenen Kinder die Kosten für die Betreuung erließ, die Personal- und sonstigen Fixkosten aber dennoch zu tragen hatte. Das bedeutet 160.000 Euro Zuschuss im Monat anstatt der üblichen 60.000. „Wir werden wohl mehr Schulden machen müssen, anstatt, wie geplant, schön langsam an die Rückzahlung der bestehenden zu gehen,“ seuzft Steinbichler, „Eigentlich hatten wir darauf gesetzt, mit 2022 ein solides Budget auf die Beine zu bringen, doch das rückt nun in weite Ferne. Wir hoffen allerdings inständig auf Unterstützung von Land und Bund.“

Soziale Komponente

Einiges an Geld konnte auch eingespart werden, namentlich durch den Wegfall vieler Veranstaltungen – sämtliche Jahreszeitenmärkte fielen ebenso ins Wasser wie die großen Open Airs und zahlreiche kleinere Kulturveranstaltungen. Das reduziert zwar die Ausgaben der Gemeinde, fehlt aber in den Kassen lokaler Betriebe allen voran in der Gastronomie. „Wir haben durch unser lebendiges Kulturleben einen guten Ruf weit über die Gemeindegrenzen hinaus. Das zieht Tagesausflügler, Besucher oder auch Schulklassen zu uns, was der Wirtschaft zu Gute kommt. Abgesehen davon: die Events fehlen gerade auch unseren Bürgern“, missfällt Steinbichler die Reduzierung des sozialen Lebens, „Es wird heuer keine Bälle geben. Unsere Vereine bangen um ihre Mitglieder, weil sie befürchten ohne regelmäßige Treffen den Kontakt zu verlieren – darunter auch die Feuerwehr. Andere Vereine und Kulturinitiativen kämpfen ums finanzielle Überleben. Hoffentlich hat das bald ein Ende, ein Ort lebt doch mit seinen Vereinen und Veranstaltungen.“

Die Stadtgemeinde Purkersdorf wird mehr Schulden machen | Foto: Ericson
Bürgermeister Stefan Steinbichler ist in Geldnöten | Foto: Privat

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