Trickreicher Geldwechsel-Betrüger schlug auch in Purkersdorf zu
REGION PURKERSDORF/ST. PÖLTEN (ip). Mit einem Päckchen Zehn-Euro-Scheine suchte ein 30-Jähriger Tankstellen und Supermärkte heim. An der Kassa bat er, die Scheine in „Großgeld“ zu wechseln. Zuletzt verließ er die Geschäfte jedoch mit mehr Geld, als er hineingetragen hatte.
Verwirrungs-Taktik
„Ich habe die Kassierer durcheinander gebracht“, erklärte der vermeintliche Betrüger am Landesgericht St. Pölten sein versiertes Vorgehen und bekannte sich zum Vorwurf von Staatsanwalt Karl Wurzer schuldig. Insgesamt 16 Mal, meist erfolgreich, schädigte er von Juli 2014 bis Februar 2015 unter anderen mehrere Geschäfte im Großraum St. Pölten, in Purkersdorf und Scheibbs. Dabei entstand ein Schaden in Höhe von 3.669 Euro. Auf die Frage von Richter Slawomir Wiaderek, warum er im Einzelfall keine höheren Beträge einsetzte, meinte der Angeklagte: „Das habe ich so gelernt!“
In Deutschland verurteilt
Nach einem Urteil in Deutschland, wo er im selben Zeitraum einschlägig tätig war, erhielt er eine hohe Geldstrafe. Das sei ein Schock für ihn gewesen, so Verteidiger Siegfried Gruber, der der Meinung war, dass bei seinem Mandanten keine Gewerbsmäßigkeit vorläge. Darüber hinaus habe er aufgrund der Strafe selbst mit den Betrugshandlungen aufgehört.
Gewerbsmäßiger Betrug
„Er musste das trainieren. Er brauchte dafür besondere Kenntnisse, die er sich angeeignet hat“, war nur eines der Argumente, die Staatsanwalt Wurzer als Voraussetzung für die Gewerbsmäßigkeit anführte.
Richter Slawomir Wiaderek schloss sich dem an: „Gewerbsmäßigkeit ist eindeutig gegeben“, so Wiaderek, der den Betrüger zu einer Zusatzstrafe zum Urteil aus Deutschland in der Höhe von zwölf Monaten, davon zehn bedingt, verurteilte (rechtskräftig).
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