Fahr mit
Engpässe und Disziplin bezüglich der Parkplatzsituation

- Wolfgang Sommeregger ist für die Kurzparkzonen in Purkersdorf zuständig.
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Die Parkplatzsituation in der Region Purkersdorf ist ein komplexes Thema, das in vielen Gemeinden immer wieder für Diskussionen sorgt. Besonders in Siedlungsgebieten und den Ortszentren stoßen Bewohnerinnen und Bewohner und Besucherinnen und Besucher zunehmend auf Herausforderungen.
REGION PURKERSDORF. Dabei gibt es unterschiedliche Probleme – von Engpässen an zentralen Orten bis hin zu fehlender Disziplin beim Parken in Wohngebieten. Ein zentrales Problem in einigen Gablitzer Siedlungen ist der Umgang mit den vorhandenen Parkflächen. Oftmals werden Garagen nicht für Autos genutzt, sondern dienen als Hobbyräume oder Abstellkammern.
„Viele verwenden ihre Garagen nicht zum Parken und stellen stattdessen ihre Fahrzeuge in den engen Gassen ab. Das führt dazu, dass oft zu wenig Platz für Rettungsdienste oder Feuerwehr bleibt“,
erklärt Bürgermeister Michael Cech. Gerade in Siedlungen, wo zwei Fahrstreifen frei bleiben sollten, damit der Verkehr fließen kann, ist das Parken auf der Straße problematisch.
In solchen Fällen greift die Polizei ein, um Falschparker zu ahnden. „Wenn es Beschwerden gibt, muss die Polizei die gesamte Gasse kontrollieren", weist die Dienstellenleiterin der Polizeiinspektion Gablitz Irene Schröpfer darauf hin. Ein besonderes Augenmerk liegt darauf, sicherzustellen, dass Notdienste ungehindert durchkommen können, vor allem in Straßen, die ohnehin eng sind.
Der Parksheriff in Purkersdorf
Wolfgang Sommeregger, Parkraumüberwacher in Purkersdorf, ist seit Mai 2022 in dieser Position tätig. "Ich wollte das immer schon machen, die frische Luft und der Kontakt mit Menschen haben mich interessiert", erzählt er. Seitdem überwacht er die Kurzparkzone und die sogenannte Grüne Zone im Ortszentrum. In der Kurzparkzone darf man bis zu zwei Stunden mit Parkuhr parken, in der Grünen Zone drei Stunden kostenlos und danach ist ein Parkschein oder Handyparken notwendig. Sommeregger sorgt dafür, dass Autofahrer die geltenden Regeln einhalten – sei es durch das ordnungsgemäße Verwenden der Parkuhr oder den Erwerb eines Parkscheins.
"Ich achte darauf, dass keine Autos im Halteverbot stehen und die Parkzeit eingehalten wird",
erklärt er. Sollte es zu einem Verstoß kommen, gibt es eine gewisse Kulanz. "Ich warte zehn Minuten, bevor ich ein Strafmandat ausstelle. Außer beim Halten-Parken-Verbot, auf Sperrflächen oder bei Bushaltestellen, da gibt es keine Toleranz."

- Viele fahren unerlaubterweise durch die Fußgängerzone.
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Meist einsichtige Parker
Sommeregger ist meistens zu zweit unterwegs und kontrolliert die Parkplätze im Zentrum von 8 bis 18 Uhr, in der Grünen Zone sogar bis 22 Uhr. Täglich werden etwa 15 bis 20 Strafzettel ausgestellt, wobei dies in den Ferienzeiten deutlich zurückgeht. Konflikte mit den Bürgern sind Teil seines Alltags, doch Sommeregger bleibt gelassen. "Wenn es mal einen kleinen Disput gibt, bleiben die meisten einsichtig. Aber ich lasse mich nicht auf Diskussionen ein", betont er. „Die Parksituation finde ich grundsätzlich in Ordnung“, sagt er. Besonders ärgerlich sind für ihn sogenannte "Kunstparker", die mitten auf zwei Parkplätzen stehen und so den Platz verschwenden. "Die werden dann auch bestraft", so Sommeregger. Was die Einnahmen aus den Parkstrafen betrifft, haben wir bei der Gemeinde nachgefragt. Stefan Steinbichler erklärt:
"Die Parkstrafen kommen der Gemeinde zugute, aber wir müssen auch die engagierte Firma bezahlen. Das Ziel ist es, eine geregelte Parksituation zu schaffen und nicht einen Profit daraus zu schlagen."

- Viele fahren unerlaubterweise durch die Fußgängerzone.
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Gelegentlich Engpässe an Bushaltestellen
In Mauerbach gibt es derzeit keine größeren Parkprobleme. „Wir haben noch ausreichend Parkplätze“, betont Bürgermeister Peter Buchner. Engpässe entstehen jedoch gelegentlich bei den Bushaltestellen, was die Parkplatzsituation an bestimmten Stellen verschärfen kann. Hier gibt es auch Kurzparkzonen, die von der Polizei kontrolliert werden. „Diese Maßnahmen helfen uns, die Situation zu regulieren“, so Buchner.
In Pressbaum gestaltet sich die Situation schwieriger, besonders im Zentrum des Ortes.
„Besonders rund um die Schule und in den Wohnanlagen mit Tiefgaragen gibt es häufig Engpässe, da diese oft nicht genutzt werden",
so Josef Schmidl-Haberleitner. Die Polizei kontrolliert Kurzparkzonen vor dem Rathaus und entlang der Hauptstraße. „Strafen werden allerdings selten verhängt“, informiert er. Die Strafgelder auf der Bundesstraße gehen an die Bezirkshauptmannschaft, während jene auf Gemeindestraßen der Gemeinde zufließen.

- In Pressbaum ist es mit der Parkplatzsuche im Ortszentrum am schwierigsten.
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Neue Park-and-Ride-Anlage in Plannung
Auch in Tullnerbach bleibt das Thema Parken ein wichtiges, besonders in Bezug auf den Bahnhof. Bürgermeister Johann Novomestsky berichtet:
„Wir bekommen bald eine neue Park-and-Ride-Anlage mit etwa 280 Stellplätzen. Die alte Anlage hatte rund 120 Plätze, da war der Bedarf oft größer als das Angebot.“
Abseits des Bahnhofs gibt es im Ort einige Kurzparkzonen, die vor allem bei den Geschäften eingerichtet sind.

- Beim Bahnhof Tullnerbach-Pressbaum wird eine neue Parkanlage gebaut.
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In Tullnerbach wird bei Neubauten darauf geachtet, dass jedes Haus mindestens zwei Abstellflächen auf dem eigenen Grundstück hat.
„Ältere Häuser haben oft nur einen Abstellplatz, sodass nicht jeder vor seiner Haustür parken kann. Das führt aber selten zu größeren Problemen“,
erläutert Novomestsky. Auch die Anzahl der verhängten Strafzettel im Ort sei gering.
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