Der neue Obmann des USC Mauerbach im Interview: "Die Kinder brauchen eine Perspektive"
Michael Eheim wurde am vergangenen Dienstag zum neuen Obmann des USC Mauerbach gewählt. Er startet einen letzten Versuch den Verein zu retten.
Wie geht es mit Mauerbachs Fußballverein weiter?
MICHAEL EHEIM: "Wir starten nun einen letzten Rettungsversuch. Um weiter bestehen zu können, mussten wir uns stark verkleinern: Statt elf Mannschaften haben wir nur mehr fünf. Das Großfeld ist grauenhaft, da kann man nicht mehr spielen.
Die Kampfmannschaft und U23 mussten wir daher auflösen. Die U17 und die Damen werden ihre Spiele künftig in Gablitz und Tulbing austragen. Die Kinder-Teams bis zu zehn Jahren, die am Kleinfeld spielen können, bleiben hier. Unsere älteren Nachwuchsspieler wollen wir verleihen. Doch noch einmal schicken wir keine Kinder aus Mauerbach weg. Sie brauchen eine Perspektive und müssen, wenn sie zwölf Jahre alt sind, weiter hier auf einem Großfeld spielen können. Ansonsten wäre der Verein endgültig am Ende."
In zwei Jahren stehen Sie also wieder vor den selben Problemen mit dem Fußballplatz?
"Durch die vorübergehende Verkleinerung haben wir uns noch einmal zusätzliche Zeit geschaffen, um eine Lösung zu finden. Wir brauchen jedenfalls einen vernünftigen Sportplatz und ein neues Vereinshaus. Unseres stammt noch aus den 50iger Jahren, ist feucht und die Umkleidekabinen sind unzumutbar klein.
Wir arbeiten nun an einem Vorschlag, der auf die vergangenen Kritikpunkte Bezug nimmt. Damit fordern wir dann eine neue Volksbefragung.
Ich habe da das Bild von uns als Gladiator im Kopf. Er liegt am Boden und ein Schwert ist auf seine Kehle gerichtet. Wir hoffen, dass die Mauerbacher den Daumen nach oben zeigen und uns weiterleben lassen."
Wie könnte der künftige Mauerbacher Verein dann aussehen?
"Wir haben noch immer 100 Spielerinnen und Spielern. Die Damen und die U17 könnten mit einem richtigen Platz nach Mauerbach zurückkommen. Unsere Talente sollten dann alt genug sein, um eine neue Kampfmannschaft bilden zu können."
Glauben Sie daran?
"Sonst würde ich mir jetzt nicht die ganze Arbeit machen. Mauerbach kann doch nicht der einzige Ort ohne Mannschaftssport in ganz Niederösterreich werden. Dieser ist wichtig für die soziale Entwicklung von Kindern. Außerdem sollte man die 65-jährige Geschichte des Vereins nicht einfach wegwerfen."
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