„Wir vergeben Chancen“
Diskussion um schulische Nachmittagsbetreuung in Purkersdorf.
PURKERSDORF. „Das Ergebnis der Gemeinderatssitzung ist sehr ernüchternd. Trotz gegenteiliger Beteuerungen will der Bürgermeister und seine SPÖ keine schulische Nachmittagsbetreuung in Purkersdorf. Hätten wir diese Ende März 2012 beim Land beanträgt, hätten wir zusätzlich bis zu 400.000 Euro an Infrastrukturförderung bekommen. Diese Chance haben wir vergeben“, beklagt Familienstadträtin Elisabeth Mayer (VP).
Betreuung an der Schule
Das Konzept der schulischen Nachmittagsbetreuung gibt es in zwei Varianten: Die offene Form sieht Unterricht am Vormittag, danach Freizeit- und Lernstunden vor. Die verschränkte Form beinhaltet auch Unterrichtsstunden am Nachmittag. Dabei werden Lehrkräfte vom Bund über das Land NÖ gefördert.
Vergebene Chancen sieht auch die SPÖ, allerdings in anderer Form: „Die Eltern wurden nicht eingebunden, mit Verantwortlichen aus Hort und Schule zu wenig gesprochen“, meinen Bildungsstadträtin Susanne Bollauf und Vizebürgermeister Christian Matzka.
„Es fehlt ein klares Konzept, wie die schulische Nachmittagsbetreuung in Purkersdorf umgesetzt werden kann – so können wir dem (noch) nicht zustimmen.“
Eltern noch nicht informiert
„Ich habe erst vergangene Woche beim Schulausschuss das erste Mal von diesen Bemühungen erfahren“, bestätigt die Obfrau des Elternvereins der Volksschule Purkersdorf, Ilse Fenböck. Sie sei mit dem bestehenden System Hort persönlich sehr zufrieden, stehe aber auch einer schulischen Nachmittagsbetreuung nicht negativ gegenüber. Aber: „Wir Eltern wissen noch kaum, worum es geht.“ Auch ihr fehlt ein Konzept, um beurteilen zu können, ob die schulische Nachmittagsbetreuung den Eltern Vorteile bringt. Nach Ostern werde man im Elternverein diskutieren und Eltern informieren.
Konzept wird erarbeitet
Der Gemeinderat stellte den Beschluss zurück, bis Juni soll nun ein pädagogisches und finanzielles Konzept detaillierter ausgearbeitet werden.
„Für die zusätzlichen Fördergelder ist es dann zu spät“, ärgert sich Mayer. „Wir hätten damit bis zu 200.000 Euro jährlich einsparen können, daher werden wir weiter um eine schulische Nachmittagsbetreuung kämpfen.“
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