Freude an der Musik
Vom Sideman zum erfolgreichen Frontman. Im Interview erzählt der Purkersdorfer Clemens Schaller über sein Leben.
PURKERSDORF. Musik liegt in der Familie Schaller. Mit Hausmusikkonzerten seiner Eltern ist Clemens Schaller groß geworden. Sein Vater war Universitätsprofessor auf der Musik-Uni, der Großvater Komponist.
Herr Schaller welches Instrument haben sie gelernt?
CLEMENS SCHALLER: „Mit 6 Jahren habe ich begonnen Klavier zu lernen. Mit 14 wollte ich aufhören. Die Eltern haben gesagt - mit 18 darfst selber entscheiden. So habe ich widerwillig weiter lernen müssen."
Gab es eine Auszeit?
„Mit 18, nach der Matura, habe ich wirklich aufgehört, doch mit 24 am Konservatorium der Stadt Wien Jazzklavier studiert. Auf der Musik-Uni Instrumental und Gesangspädagogik begonnen und das dann relativ schnell fertig gemacht.“
Wie ging es weiter?
„Was bei mir in Summe überwogen hat, ist die Freude an der Musik. Ich habe als Musiker alle Jobs gemacht, die es so gibt - also Kraut und Rüben quer durch.“
Aber sie wollten mehr?
„Stimmt, irgendwo hat mir was gefehlt. Dieser Zugang zu mir selber, zu sagen das ist meins, das ist meine Musik, das, was ich sagen will. Das habe ich dann übers Singen entdecken können. Ich habe mir aber beim Singen die Prämisse gesetzt, strikt bei dem zu bleiben, was mir Spass macht, wo ich spüre, dass das meins ist. Das war beim Klavierspielen nicht immer so – das war ein Weg mit Ecken.“
Vom Sideman zum Frontman
„Über das Singen hat es sich auch ergeben, den Schritt vom Sideman (Gastmusiker) zum Frontman zu machen. Die persönliche Weiterentwicklung voran treiben, ist im Fokus. Ich habe einige Ausbildungen gemacht, um die Dinge auf der Bühne kurzweilig zu lassen.“
Gibt es ein Solo-Programm?
„Das Programm „Die goldenen 50er“, das ich derzeit spiele, ist eine Herausforderung. Von der Bühnenkante wegzuspielen - wo jeder Handgriff fixiert ist, man die Scheinwerfer in den Augen hat und das Publikum nicht sieht.“
Interpretieren Sie andere?
„Ich spiele über 100 Auftritte im Jahr. Dabei spiele und interpretiere ich auch andere, es gibt so viel großartige Musik.“
Auch Auftritte mit Partnern?
„Die Zusammenarbeit mit Herrn Tischbein macht viel Spass. Wir haben uns auf der Improvisationsebene gefunden und denken ähnlich. Er ist im Fahrwasser der Blitzdichter wie Farkas & Co unterwegs. Dann noch mit Bernd Kronowetter - da spielen wir nur eigene Lieder. Ende August werden wir unsere CD „Des is jo des“ beim Purkersdorfer Kultursommer präsentieren.“
Sie haben Auftritte, komponieren, texten und arrangieren. Was machen Sie noch?
„Da ist noch vorrangig die Musikschule Wienerwald Mitte sowie der Popchor, den ich im Vorjahr ins Leben gerufen habe. Was die Produktionen und Arbeit im Tonstudio betrifft - das sind unendliche Weiten, die sich da auftun. Es gibt so viel zu entdecken und dazu zu lernen. Das geht sich in einem Leben gar nicht aus.“
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