Leben am Limit

Wohnen kann sich jetzt nicht jeder Purkersdorfer leisten

Von einem Eigenheim oder den eigenen vier Wänden träumen viele - doch wer kann sich dies heutzutage noch leisten? Wir haben einen Blick in die Region geworfen und mit den Gemeinden gesprochen.

REGION PURKERSDORF. Vor allem klassische Einfamilienhäuser mit Gärten, Eigentumswohnungen und Baugrundstücke finden sich in der Region wider. Der Nachfrage-Wahnsinn, welcher die Preise in der Coronazeit regierte, hat sich heutzutage wieder etwas eingependelt. Das Angebot ist gestiegen. „Die Preise sind tendenziell etwas gesunken, bleiben derzeit aber stabil. Dennoch ist eine Zufriedenstellung von Käufer und Verkäufer oftmals nur möglich, wenn beide Seiten verhandlungsbereit sind“, so Karin Hohenwarter, Geschäftsführerin der Vyborny Immobilien GmbH.

Die Preise sind aktuell nicht für jedermann leistbar. Hohenwarter hat einen realistischen Blick darauf: „Als Gablitzerin und Einzelunternehmerin habe ich doch oftmals einen emotionalen Zugang zu solchen Angelegenheiten.“ Ihre Devise lautet hier emphatisch bleiben, denn oftmals, so erzählt sie, bekommen Familien die Zusage für den Kredit nicht und ihnen fehlt es somit an der Finanzierung.

Ein Kreislauf der Anfrage

In Purkersdorf gibt es laut Bürgermeister Stefan Steinbichler sehr viele Anfragen bezüglich Wohnungen. Früher wurden eher größere Heime gesucht,

"heute fragen zirka 500 Purkersdorferinnen und Purkersdorfer für eine kleinere Wohnung an",

so Steinbichler. Manche geben ihre Wohnung auf und andere finden somit genau ihre Passende.
Von ungefähr 20 Sprechstundenterminen kommen zwölf bezüglich einer günstigeren Wohnung oder dem Kindergarten. "Ich sehe es als eine Aufgabe des Landes sich für leistbares Wohnen einzusetzen. Oftmals gibt es nämlich eine Hemmschwelle sich bei der eigenen Gemeinde zu melden und es ist von hoher Bedeutung, sich lieber früher als zu spät zu melden", erklärt Steinbichler seine Ansicht.

Einfluss leider gering

"Der Einfluss der Gemeinden auf Mietpreise ist leider sehr gering", sagt Gablitzer Bürgermeister Michael Cech. Seit Jahren setzte sich die Gemeinde für geförderte Mietwohnungen ein. Dies verzögere sich dennoch durch die Baukostenexplosion. 
In Wolfsgraben gibt es sehr wenige Mietwohnungen, und wenn es welche gibt, sind sie meist sofort wieder vergriffen.

"Viele neue Leute suchen eine Wohnung bei uns. 25 neue Wohnungen an der Hauptstraße stehen vor dem Baubeginn, welcher noch heuer geplant ist",

so Bürgermeister Christian Lautner. 
In Mauerbach gibt es keine Gemeindewohnungen. "Daher kann die Gemeinde nicht beeinflussen. Es läuft alles über den Privatbesitz", so Mauerbacher Bürgermeister Peter Buchner.

Keine Suchenden in Tullnerbach

"Wir haben einige Gemeindewohnungen, ein Teil ist gefördert und ein Teil besteht aus Altbeständen, also älteren Häusern, bei denen der Mietzins sehr gering und leistbar ist", so Tullnerbacher Bürgermeister Johann Novomestsky. Er höre nichts Negatives.

"Praktisch gibt es keine wohnungssuchenden Tullnerbacher Bürgerinnen und Bürger",

sagt er.

Für Junge kaum leistbar

Die Auslastung der Wohnungen in Pressbaum sei sehr gut. "Es kommen immer mehrere Bewerber für eine Wohnung. Von den Preisen her, muss man wirklich sagen, dass diese für junge Familien eine Herausforderung und nicht mehr wirklich leistbar sind", so Pressbaumer Bürgermeister Josef Schmidl-Haberleitner.

Die Zusammensetzung aus unterschiedlichsten globalen Aspekten haben Auswirkungen auf den Immobilienmarkt. Wirtschaftliche Faktoren, Kriege wie beispielsweise der Ukraine-Russland Krieg beeinflussen die Immobilienmärkte auf der ganzen Welt.

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