U4 Unterpurkersdorf: Purkersdorf und Hietzing fordern Machbarkeitsstudie
Die Verlängerung der U-Bahn U4 bis Purkersdorf flammt erneut auf: Mit zahlreichen Beschlüssen und Resolutionen der regionalen Politik will man eine Machbarkeitsstudie bewirken.
PURKERSDORF/REGION PURKERSDORF/WIEN. Die U-Bahnlinie U4 könnte schon in einigen Jahren bis Unterpurkersdorf fahren – zumindest wenn es nach den Kommunalpolitikern in Purkersdorf und Hietzing geht.
Vor rund einem halben Jahr wurde eine Bezirks-, Partei- und Landes-übergreifende Initiative gegründet um sich politisch für eine U-Bahn-Verlängerung bis Unterpurkersdorf stark zu machen. Purkersdorfs Bürgermeister Karl Schlögl (SPÖ) und die Hietzinger Bezirksvorsteherin Silke Kobald (ÖVP) machen zu diesem Zweck gemeinsame Sache: "Jetzt versuchen wir die Initiative ein bisschen auszubreiten und möglichst Gemeinderatsbeschlüsse in allen Gemeinden des Gerichtsbezirks Purkersdorf zu bekommen. Gleichzeitig gibt es einen Beschluss in der Bezirksvertretung Hietzing, bei dem erstmals mit der ÖVP auch die SPÖ mitgestimmt hat“, erklärt Bürgermeister Karl Schlögl. Ihn freut die Meinungsänderung seiner Parteikollegen: "Da ist eine Trendumkehr zu sehen.“
Hietzinger SPÖ schließt sich an
Das Auhof-Center habe sich einfach wirklich zu einem wichtigen Zentrum entwickelt, begründet der Hietzinger Bezirksvorsteher-Stellvertreter Friedrich Unterwieser (SPÖ) den Meinungswandel: "Es ist klar, dass das nicht ganz billig wird, aber wir glauben, dass eine Verlängerung sinnvoll wäre.“ Beim nächsten Treffen will er nun auch die Penzinger Bezirksvorsteherin Andrea Kalchbrenner (SPÖ) fragen ob sie das Vorhaben unterstützt.
Machbarkeitsstudie gefordert
Gespräche mit dem nö. Verkehrslandesrat Karl Wilfing und der Wiener Stadträtin Maria Vassilakou seien bereits geführt worden, erklärt Karl Schlögl: "Unser Ziel ist es noch im heurigen Jahr eine Machbarkeitsstudie für die U-Bahn-Verlängerung zu erreichen.“ Baulich sei die Verlängerung bis Unter-Purkersdorf seiner Einschätzung nach relativ einfach durchzuführen: „Man könnte die bestehende Trasse der Westbahn nutzen. Das ist dann ein zweistelliger Millionenbetrag und kein Milliardenbetrag."
Auch auf Facebook macht man sich für die U4-Verlängerung stark. Die Seite "Für die U4-Verlängerung nach Auhof & Purkersdorf" zählt mittlerweile fast 6.500 Likes.
Zusätzliche Öffi-Attraktivität
Schon diesen Mittwoch steht der Resolutionsantrag auch in Wolfsgraben am Programm, in den Wochen darauf folgen unter anderem die Gemeinden Purkersdorf, Pressbaum und Tullnerbach. „Es ist einfach was anderes, wenn ich in die U-Bahn steige und nicht auf den Takt des Zuges angewiesen bin“, meint die Wolfsgrabener Bürgermeisterin Claudia Bock. Sie ist guter Dinge, dass ihre Gemeinderatskollegen dem Resolutionsantrag zustimmen werden. Immerhin müssten dann auch Wolfsgrabener Pendler nur noch bis Unter-Purkersdorf fahren und könnten dort in die U4 steigen. „Es ist sicher ein Vorteil – davon bin ich überzeugt. Man hätte dann auch in Auhof weniger Stau, weil die Leute nicht so weit hinein fahren müssten", ist Bock überzeugt.
Zudem hätten es große Weltstädte bereits vorgemacht, weiß Schlögl: „Alle großen Städte dieser Welt haben das U-Bahn-Netz über die Stadtgrenzen hinaus gebaut.“
Absage von Wiener Linien
Bei den Wiener Linien will man unterdessen von den Plänen nichts hören: "Eine Verlängerung der U4 ist für uns keine Thema." Die laufende Planung umfasse die Verlängerung der U1 und die erste Ausbaustufe der U5. "Die langfristige Planung obliegt der Stadtpolitik", sagt Sprecher Michael Unger, "aber unserer Meinung nach ist der Bedarf nicht gegeben. Die Auslastung der verlängerten U4 wäre zu gering."
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Link:
Facebook-Seite "Für die U4 Verlängerung nach Auhof & Purkersdorf"
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