Klosterneuburger kicken für Inklusion und Freiheit
Flüchtlinge und Klosterneuburger gründeten gemeinsam ein Fußballteam: den FC Azadi.
KLOSTERNEUBURG. 14 Klosterneuburger, darunter 10 mit Fluchterfahrung, kicken seit heuer für den FC Azadi in der "wilden Liga Wien". Das ist eine neu gegründete Liga, bei der die Teams ohne Schiedsrichter, dafür auch um Fair-Play-Punkte, gegeneinander antreten. Die Klosterneuburger liegen bisher im Mittelfeld der Tabelle. "Wir wollen vor allem Spaß am gemeinsamen Spielen haben", sagt der Trainer Jakob Maria Ernst.
Durch diesen Spaß will er größere Ziele erreichen. "Wir verkörpern Inklusion und setzen uns für ein Miteinander ein – unabhängig von Herkunft, Glaube und Geschlecht", erklärt Ernst. "Es mag zwar seltsam wirken, das mit Fußball erreichen zu wollen. Aber gerade der gemeinsame Sport mit seinen Höhen und Tiefen kann dafür maßgeblich sein."
Training für alle
Das Fußballteam ist aus dem Verein "Klosterneuburg Hilft" gewachsen. In diesem Rahmen hatten die Kicker bereits zwei Jahre miteinander trainiert. Schließlich wollten sie sich mit anderen messen und gründete den FC Azadi. Unter diesem Namen führen einige Klosterneuburger auch afghanische Tänze auf.
Der Name Azadi bedeutet Freiheit. "Freiheit ist für uns nicht nur ein überstrapazierter Kampfbegriff, sondern wir engagieren uns tatsächlich dafür. Wenn du mit Menschen zusammenspielst, die in ihrer Freiheit eingeschränkt werden, dann ist dieses Wort umso bedeutender", erklärt Ernst.
Derzeit trainieren die Spieler jeden Montag um 20 Uhr am Kunstrasenplatz im Happyland. Zum offenen Training kann jeder kommen. Problematisch sei, dass sie auch im Winter nur im Freien trainieren können. Weiters sorgen laufende Asylverfahren für Unruhe. "Es ist unsere größte Sorge, dass unsere Freunde, mit welchen wir Woche für Woche spielen, nach Afghanistan abgeschoben werden könnten."
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