Floras Haus in Schattwald
Den drohenden Verfall "ausgebremst"
- Jürgen Hess vor "Floras-Haus", das er vor dem Verfall gerettet hat.
- Foto: Reichel
- hochgeladen von Günther Reichel
Auf den ersten Blick unscheinbar, in Wahrheit aber etwas ganz Besonderes: In Schattwald wurde ein altes Bauerhaus vor dem Verfall gerettet. Jetzt soll neues Leben einziehen.
SCHATTWALD. Jürgen Hess hat sein Zuhause in Stuttgart. Hier ist er als Architekt tätig. In seiner Freizeit interessiert er sich für alte Häuser. Für solche, denen der Verfall droht, wenn man nicht rasch handelt. Ein solches Objekt retten, das machte er sich zum Ziel, nachdem er sich in seinem Architekturbüro zeitlich etwas "freigeschaufelt" hatte.
In Schattwald fündig geworden
Schnell stellte sich heraus, einfach ist es nicht, so ein Haus zu finden. In Schattwald wurde Hess "fündig". Direkt neben der Hauptstraße. Da fristete ein alter Bauernhof ein trauriges Dasein. Das Haus stand über 40 Jahre leer. Letzte Bewohnerin dürfte eine Dame namens Florentina, allgemein Flora genannt, gewesen sein. Daher wird das Haus im Dorf auch "Floras Haus" genannt.
Erhaltenswerte Bausubstanz
Jürgen Hess wurde das Anwesen zum Kauf angeboten. Rasch fand er Gefallen an der noch vorhandenen Substanz und so war die Lust geweckt, das Bauernhaus gemäß den Vorgaben des Denkmalschutzes zu sanieren. Dabei steht "Floras Haus" gar nicht unter Denkmalschutz, Hess wollte aber alles möglichst originalgetreu erhalten und den Menschen zeigen, wie es früher war.
Fördermittel für die Erhaltung
Keine einfache Aufgabe und auch keine billige. Die Sanierungskosten seien ungefähr gleich hoch, wie der Erwerb des Hauses, erzählte Hess bei einem Besichtigungstermin. Das Land Tirol zeigte sich aber interessiert daran, dass man Floras Haus in eben diesem weitgehend ursprungsnahen Zustand erhält und so gab es öffentliche Förderungen.
- Ein alter Ofen konnte auch erhalten werden.
- Foto: Reichel
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Ein Haus, das Geschichten erzählt
Zu entdecken gibt es heute einiges. Etwa zwei verbaute Holzbalken, die - das ist wissenschaftlich belegt - aus den Jahren 1536 bzw. 1539 stammen. Somit ist das Haus viel älter als ursprünglich gedacht, glaubte man anfangs doch, dass es so um 1700 herum gebaut wurde.
Baupläne sind nicht vorhanden
Pläne für das Bauernhaus sucht man vergeblich. Früher, so Architekt Hess, habe man sowas nicht gebraucht. Die Menschen hätten mit Hausverstand gebaut, was sie brauchen. Und waren Änderungen notwendig, habe man die einfach durchgeführt. Wie etwa eine kleine "Aufstockung" im 1. Obergeschoss. Um die Raumhöhe anzuheben, wurden einfach Keile zwischen die Balken getrieben und schon hatte man Höhe gewonnen.
- Spannend: Im oberen Bildbereich sieht man, wie Keile zwischen die Balken getrieben wurden, um die Raumhöhe anzuheben.
- Foto: Reichel
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Beim Rundgang durch das Haus findet man viele interessante Dinge, baulich ebenso, wie im Bereich der Ausstattung. Vieles konnte belassen werden, anderes wurde getauscht, möglichst originalgetreu, versteht sich. Damit all das gelingt, werkten an der Seite von Jürgen Hess erfahrene Restauratoren und Handwerker.
Ein Blickfang in Schattwald
Heute ist Floras Haus ein Blickfang im Ort. Die Schattwalder freut, was hier passiert ist. Zur Eröffnung kamen die Gemeindeführung und ebenso die Musikkapelle. Gemeinsam wurde die Eröffnung gefeiert.
Ein Platz für Feste und Seminare
Bewohnt ist Floras Haus übrigens nicht. Es kann gerne besichtigt werden, und ist damit fast wie ein kleines Museum. Aber nur fast, denn hier kann man auch Seminare abhalten, ebenso Events und kleinere Feste durchführen. Der Platz ist aber eingeschränkt, so um die 30 Leute gehen sich aber aus, ist sich Jürgen Hess sicher. Und in der warmen Jahreszeit gibt es ja auch noch den gemütlichen Garten, in dem bis zu 50 Personen "locker" Platz finden.
Besser informiert
In Tannheim steht mit dem Felixé Minas Haus ein weiteres Objekt, das erhalten werden konnte und dem neues Leben eingehaucht wurde. Mehr dazu lesen Sie hier
Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at
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