Bergmutter
8. Mythologie-Wochenende am Frauensee

Bergmutter ist das Thema des Mythologie-Wochenendes am Frauensee | Foto: Elisabeth Wintergerst
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Das Mythologie-Wochenende am Frauensee hat inzwischen Tradition, denn es findet zum achten Mal statt. Da wird getanzt, getrommelt, gesungen, gewandert, gejodelt und natürlich werden auch Sagen und Geschichten erzählt. Entstanden ist das Mythologie-Wochenende aus einer Idee der Kräuterfrau Ulrike Aicher aus Pfronten und der Sagenforscherin Elisabeth Wintergerst aus Füssen. Kurz darauf folgte die Theaterfrau Claudia Lang-Forcher (Geierwally Freilichtbühne). Sie wollten gemeinsam einen Kreis schaffen, der sich mit der Mythologie der Alpen beschäftigt, jedoch nicht auf trocken-wissenschaftlich Art, sondern der den Zauber der Wirklichkeit in gemeinsamen Tun erlebbar macht. Eines der Hauptanliegen der Initiatorinnen ist es, dem Weiblichen in der Natur und in der Welt wieder den gebührenden Platz einzuräumen.

Die verborgene Weiblichkeit
Im ganz überwiegenden Teil von Sagen und Märchen geht es um einen weiblichen Entwicklungsvorgang. Sei es Frau Holle oder “Die wilden Leut’ von Nesselwängle”, sei es Rapunzel oder “Die Salige in der Schmitte”. Häufig steht das Schicksal eines Mädchens im Mittelpunkt, die sich in eine Königin verwandelt oder es geschieht eine Erlösung. In einem weiteren sehr verbreiteten Typus von Sagen geht es um den Rückzug und den Verlust der weiblichen Kräfte in der Natur. Es wird das Mysterium der stetigen Verwandlung in Tod und Neugeburt geschildert, aber auch der historischen Vorgang des schmerzhaften Sturzes der ehemals weiblichen Gottheiten, die durch eine einseitig männlich Gottesvorstellung abgelöst wurden. Doch im Verborgenen leben die weiblichen Kräfte weiter und warten darauf, wieder gesehen, gefühlt und erfahren zu werden. Denn nur so ist eine Heilung möglich.

Prof. Dr. Ulrike Kindl
Besonders stolz sind die “Mythologie-Frauen” darauf, dass Prof. Dr. Ulrike Kindl aus Südtirol wieder an den Frauensee kommt. Dr. Ulrike Kindl ist die führende Forscherin, was die Ausdeutung von Symbolen in Sagen und Brauchtum angeht. Ihr Spezialgebiet sind die Dolomiten, die in der Abgeschlossenheit der engen Täler den Reichtum und die Vielfalt an Natur-Wesenheiten bewahrt haben. Diese Überlieferung ist wie ein Archiv, das es ermöglicht, auch Bruchstücke von Sagen im Allgäu und in Tirol zu erschließen. Das Thema ihres Vortrages ist “Die Bergmütter der Ladiner”, mit Hinweisen auf die Gekreuzigte Frau, die in Form der Heiligen Kümmernis verehrt wird.

Claudia Lang-Forcher und die Saligen aus Telfs
Ein weiterer Höhepunkt des Mythologie-Wochenendes ist der Abend im Widum neben der Kirche in Wängle. Auf meisterliche Art erzählt die Theaterfrau Claudia Lang-Forcher Sagen und Geschichten und macht sie lebendig. Dadurch offenbart sich deren Wesen und Weisheit. Sie wird begleitet von den “Saligen” aus Telfs, die mit ihrer Musik und dem Gesang zu verzaubern wissen. Tief berührt und bereichert kann man lauschen und hinfühlen, welche Schätze sich zeigen wollen. Heuer wird dieser Abend ergänzt durch eine Ausstellung von Bergbildern der Künstlerin Hildegard Simon aus Hinterstein/Oberallgäu, die einen würdigen Platz im Saal des Widums von Wängle finden.

Bärbel Bentele
Viele Jahre auf der Alp haben Bärbel Bentele zu der Frau gemacht, die sie ist. Innig verbunden mit der Natur und den Heilpflanzen und mit dem Wissen um die Kräfte der Berge. Sie ist in den Bergen des Allgäus verwurzelt und mit der dortigen Sagenwelt wie niemand sonst verbunden. Ihr Thema ist “Berggöttinnen im Allgäu”. Das Mythologiewochenende hat heuer das Thema “Bergmutter” und findet von 26.04.2019 bis 28.04.2019 am Frauensee bei Lechaschau (Nähe Reutte/Tirol) statt. Ausführliche Informationen auf www.mythologie-wochenende.com

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