Reuttes Hauptschulen werden ab Herbst zur Mittelschule

Mittelschule | Foto: Reichel

REUTTE (rei). Jene Burschen und Mädchen, die im September 2010 in die Hauptschulen Reutte Untermarkt bzw. Reutte am Königsweg eintreten, sind keine Hauptschüler mehr, sie sind Mittelschüler. Drei Außerferner Schulen haben sich als „Mittelschule“ beworben, die beiden Reuttener Hauptschulen bekamen den Zuschlag, die HS Vils leider nicht.

Dabei hätten die Vilser bestimmt alle Voraussetzungen mitgebracht, aus finanziellen Gründen wurden aber nicht alle Schulen, die Interesse an diesem neuen Modell haben, genommen. Tirol­weit bewarben sich 51 Schulen, 25 wurden am Ende ausgewählt.

In den neuen Mittelschulen werden die SchülerInnen komplett nach dem Lehrplan der Gymnasien unterrichtet. „Eine Herausforderung“, wie Bezirksschulinspektorin Edith Müller sagt. Denn beide Schulen weisen einen hohen Migrantenanteil auf, und auch junge Menschen mit Behinderungen werden unterrichtet.

Doch die beiden Direktoren Gerfried Breuss (HSU) und Hans­peter Wagner (HSK) sind sich einig, dass Schüler, welche sich für den Besuch der Mittelschule entscheiden, gegenüber dem Gymnasium keine Nachteile haben. Ganz im Gegenteil. Sämtliche Schüler bekommen zusätzlichen Förderunterricht, und dieser wird von Lehrern höherer Schulen gegeben. Ganz individuell wird auf die Bedürfnisse der Jugendlichen eingegangen.

Mit Einführung der Mittelschule fällt auch das Prinzip der Leis-tungsgruppen weg. Am Ende der vierten Klasse bekommen die Schüler somit ein Zeugnis, das jenem der 4. Klasse Gymnasium entspricht. Ein Vorteil, vereinfacht dieses doch den Eintritt in weiterführende Schulen, da künftig Aufnahmeprüfungen entfallen.

Neu an den Mittelschulen ist auch der Unterricht in „Lernfeldern“. In unterschiedlichen Fächern wird in einem definierten Zeitrahmen dasselbe Thema behandelt und so aus unterschiedlichen Perspektiven erarbeitet. Dadurch werden für die Schüler die Zusammenhänge besser verständlich.

Die Umstellung auf das Modell der Mittelschulen bringt nicht nur für die Schüler viel Neues. Auch die Lehrer sind gefordert. Gewohnte Abläufe, Unterrichtsmethoden und auch der Lehrstoff werden geändert. Dabei haben die beiden Reuttener Schulen gegenüber so manch anderer neuen Mittelschule Vorteile, da schon jetzt vieles so gemacht wird, wie es das System der Mittelschulen vorsieht.

Gedacht wird übrigens auch an lernschwache Schüler. Wenn die-se den Anforderungen einfach nicht gerecht werden, können die Eltern einen Antrag stellen, dass ihre Kinder nach dem alten ­System benotet werden.

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