AK warnt vor Abofalle auf habibi.de

Mit gezielter Werbung – vor allem in sozialen Netzwerken – werden Konsumenten auf die Website www.habibi.de gelockt. Dort aber lässt die Habibi Media GmbH mit Waren zu unrealistisch günstigen Preisen hunderte Schnäppchenjäger in die Abofalle tappen.

Bei der AK Tirol häufen sich Beschwerden über die Website www.habibi.de, die derzeit vor allem in sozialen Netzwerken mit Preisen wirbt, die tiefer nicht sein könnten: So soll beispielsweise ein Apple iMac für 11,11 Euro oder ein Canon-Markendrucker für lächerliche 0,16 Cent zu erstehen sein.

Aber Achtung, der Schein trügt! Obwohl Weihnachten ins Haus steht, denken Unternehmer wirtschaftlich und haben nichts zu verschenken. Und so tappen immer wieder Konsumenten, die sich auf der scheinbar kostenlosen Seite anmelden, geradewegs in eine üble Abofalle, anstatt das Schnäppchen des Jahrzehntes zu ergattern.

Betroffene berichten, dass ihnen nach der kostenlosen Registrierung auf habibi.de vermittelt wurde, sie könnten erst durch ein Upgrade auf die Premium-Mitgliedschaft auf die angeblichen Schnäppchen zugreifen. Gleichzeitig wird der Abschluss eines zweiwöchigen Premium-Probezugangs für einmalig 1 Euro vorgeschlagen. Wer zustimmt, bekommt jedoch eine saftige Rechnung über 158 Euro „frei Haus“, denn:

Der Haken liegt im Kleingedruckten. Dort heißt es nämlich: Wer nicht innerhalb der ersten zwei Wochen von seinem Sonderkündigungsrecht Gebrauch macht, müsse eine einmalige Aktivierungsgebühr von 59 Euro und ein Jahresentgelt von 98 Euro bezahlen. Außerdem bestehe eine Mindestvertragslaufzeit von zwei Jahren.

AGB studieren lohnt sich. Nur wer sich mühsam durch die Allgemeinen Geschäftsbedingungen des Unternehmens kämpft, erfährt Konkreteres: Demnach biete habibi.de lediglich eine „Plattform“, auf welcher den Kunden Produktvorschläge und Einkaufsratgeber zur Verfügung gestellt würden. Die beworben, fragwürdigen Superschnäppchen können dort also gar nicht gekauft werden. Zudem wird seitens der Habibi Media GmbH weder das Zustandekommen, noch für die Möglichkeit einer Kontaktaufnahme mit vermeintlichen Unternehmern gewährleistet. Außer Spesen nichts gewesen?

Einschätzung der AK Konsumentenschützer
Betroffene sollen sich durch Zahlungsaufforderungen, Mahnspesen oder knappe Fristen nicht einschüchtern lassen, denn das Unternehmen verletzt gesetzlich vorgesehene Informationspflichten.
Bestellvorgänge im Internet sind grundsätzlich so zu gestalten, dass dem Verbraucher unmittelbar vor der Abgabe seiner Bestellung eine hervorgehobene Information über die wichtigsten Vertragsbestandteilte – wie eben auch die Gesamtkosten und die Vertragslaufzeit – erteilt wird. Bei habibi.de sind diese Informationen versteckt im Kleingedruckten zu finden.
Außerdem ist höchst fragwürdig, welche Leistung das Unternehmen überhaupt erbringt, um die geltend gemachten Forderungen zu rechtfertigen.

AK Tipps

· Abo-Fallen kann vermeiden, wer sich die angebotenen Konditionen (Geschäftsbedingungen, Bindungsdauer, Rücktrittsrechte) – mit besonderem Augenmerk auf allenfalls entstehende Kosten – genau ansieht.

· Auch ein Check der Vertrauenswürdigkeit des jeweiligen Anbieters im Netz (Warnungen, schlechte Bewertungen) ist sinnvoll, bevor man sich auf einer Seite „registriert“ und persönliche Daten preisgibt.

· Im Zweifel keine persönlichen Daten bekannt geben und Vorsicht bei unrealistischen Preisangaben!

Wer verunsichert ist, kann sich bei den AK Konsumentenschützern unter der kostenlosen Hotline 0800/22 55 22 1818 melden.

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