Alexandra Huber ist erste Lawinenhundeführerin im Bezirk

Alexandra Huber und ihr Hund Blue sind ein starkes Team. | Foto: Adolf Kerber
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ELBIGENALP (rei). Bei der Bergrettung im Bezirk Reutte freut man sich: Seit kurzem gibt es einen achten Lawinenhundeführer. Nein, stimmt so gar nicht, es gibt die erste Lawinenhundeführerin. Sie erhöht damit die Anzahl dieser Spezialisten innerhalb der Bergrettungsorganisation im Bezirk Reutte auf acht.

Gebürtige Bschlaberin
Alexandra Huber von der Einsatzstelle Elbigenalp legte am 30. März mit ihrem Hund "Blue" die schwierige Prüfung am Ende einer langen Ausbildung ab. Der gebürtigen Bschlaberin ist diese Aufgabe wohl vom Elternhaus mit auf den Weg gegeben, denn auch Vater Josef ist seit vielen Jahren als Lawinenhundeführer tätig, und auch der Bruder ist bei der Bergrettung. Derzeit wohnt Alexandra Huber in Ehenbichl. Sie baut aber in Bach ein Haus und wird bald ins Lechtal ziehen.

Schwierige Ausbildung
Ehe sich die 32-jährige Lechtalerin zur Lawinenhundeführerin spezialisieren konnte, musste sie die komplette Ausbildung zur Bergretterin durchlaufen.
Alexandra Huber hat sich dieser Herausforderung erfolgreich gestellt. Seit kurzem ist sie jetzt mit ihrem Vierbeiner ein vollwertiges Mitglieder der Lawinenhundestaffel Tirols. Im Gespräch mit den Bezirksblättern zeigte sie sich voller Begeisterung: "Das macht wirklich Spaß. Wir sind eine richtig super Truppe!"

Auch der Hund ist begeistert
Aber nicht nur sie hat Spaß an der Arbeit, auch ihr zweijähriger Hund "Blue" ist von den neuen Aufgaben, die von ihm erwartet werden, angetan.
Blue ist ein Australian Shepherd. Diese Rasse gilt als intelligent, anhänglich und beschützend. "Es heißt, die 'Ausis' brauchen länger, bis sie verstehen, was man will. Wenn sie aber etwas gelernt haben, sind es super Hunde. Das kann ich nur bestätigen", berichtet Alexandra Huber von ihren Erfahrungen in der Hundeausbildung.

Beide lieben das Fliegen
Jetzt ist Blue aber ebenso wie sein Frauchen voll bei der Sache. Beide lieben die Sucharbeit und vor allem das Fliegen im Hubschrauber. Auch wenn Blue gemeinsam mit Alexandra Huber am Tau unterhalb des Helikopters hängt und in die Höhe gezogen wird, ist die Begeisterung groß. Nur eines mag Blue nicht: "Wenn er im Hubschrauber sitzt und nicht richtig rausschauen kann. Dass passt ihm gar nicht", lacht Alexandra Huber und bringt dafür größtes Verständnis auf, denn auch sie mag es, von oben auf das Land zu schauen.

Spannendes Aufgabengebiet
Durchschnittlich zwei bis dreimal müssen die Hundeführer mit ihren Tieren jährlich in den Einsatz. Inzwischen sind aber nicht mehr Sucheinsätze nach Lawinenabgängen das Haupteinsatzgebiet, sondern die Suche nach vermissten Bergwanderern.
Doch auch diese Suche stellt Tier und Mensch vor große Herausforderungen, erzählt Adolf Kerber, einer der erfahrensten Bergretter im Bezirk. Daher sind jährlich auch mindestens zwölf Übungen zu absolvieren - pro Monat wird einmal der Ernstfall geprobt. "Da steckt schon ein riesiger Aufwand dahinter", erzählt Adolf Kerber.
Das kann Huber nur bestätigen: "Seit Jänner war ich 95 Stunden für die Bergrettung unterwegs!" Ist man erst einmal Teil der Hundestaffel, muss man auch regelmäßig Dienst in Innsbruck machen. Hier ist die Suchhundestaffel stationiert. Kommt ein Einsatzbefehl, starten von hier aus die Hubschrauber mit Tier und Mensch an Bord und bringen die zumeist dringend ersehnte Unterstützung in Form von geschulten Hundenasen und bestens ausgebildeten Hundeführern.

Warten auf den 1. Einsatz
Einen echten Einsatz hatten Alexandra Huber und ihr Hund Blue bislang nicht. Langweilig war ihre Arbeit deshalb trotzdem nicht. Aber die erste Lawinenhundeführerin im Bezirk Reutte wartet schon mit Spannung, bis es erstmals heißt: "Einsatz!". Dann wird sich zeigen, wie gut sie und ihr Hund Blue im realen Leben als Suchteam sind.

Fotos: Adolf Kerber

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