Bauernbund: Generationswechsel im Bezirk Reutte

(von links): LAbg. Hermann Kuenz, LH-Stv. Josef Geisler und der scheidende Bezirksbauernobmann Walter Hackl. | Foto: Tiroler Bauernbund
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Mit der Wahl des Bezirksbauernbundobmannes schließen die bäuerlichen Organisationen im Bezirk Reutte ihren Wahlreigen ab. Dabei ist ein echter Generationswechsel gelungen. Das bisherige Führungsduo Walter Hackl und Franz Kögl stellten ihre Funktionen zur Verfügung. Neu im Amt sind der erst 32-jährige Bauer Richard Wörle aus Pinswang und der Elbigenalper Vollerwerbslandwirt Christian Forstinger (33). Ihr gemeinsames Ziel: Die Bündelung der bäuerlichen Kräfte im Bezirk.

„Ich habe die Arbeit als Bezirksbauernobmann gerne gemacht. Aber jetzt ist es Zeit für eine Übergabe“, mit diesen Worten verabschiedete sich Walter Hackl im Bauernbund. An seine Stelle rückt Richard Wörle. Der Vertrauensvorschuss der Außerferner Bauern ist groß: 92 Prozent der Wahlberechtigten haben sich für Wörle ausgesprochen. Bei seinem Antritt rief er zur Geschlossenheit auf und forderte die Reuttener Landwirte auf, sich selbstbewusst nach außen darzustellen. „Die Menschen müssen erfahren, wie wir Bauernfamilien leben und arbeiten. Der Strukturwandel schreitet voran, wir brauchen Verbündete“, sagt Wörle. Volle Unterstützung sichert ihm Christian Forstinger zu. Der Vollerwerbsbauer will sich trotz viel Arbeit am eigenen Hof für die Anliegen der Landwirtschaft einsetzen.

Geisler: Schwierige Jahre hinter uns

LH-Stv. Josef Geisler war in den eineinhalb Jahren seit seiner Wahl zum Bauernbundobmann ständig im Land und Bund unterwegs. „Ich habe viele Baustellen bewältigen müssen. Wir wurden als Bauernbund für Dinge verantwortlich gemacht, die nicht auf unserem Mist gewachsen sind“, so Geisler. In Sachen Agrargemeinschaften hofft er auf ein Miteinander im Dorf. Er spricht aber auch gelungener „Problembewältigung“ in einigen Bereichn. Die Almflächenproblematik wurde für die Auftreiber gelöst. „Und auch beim Arbeitslosengeld für Nebenerwerbsbauern haben wir schnell gehandelt. Wir haben um die Gelder der gemeinsamen Agrarpolitik gesichert. Tirol gehört zu den Gewinnern unter den Bundesländern“, erklärt Geisler. Er verschweigt aber nicht, dass es auch bei den EU-Ausgleichszahlungen Verlierer in Tirol geben wird. Im Bezirk Reutte werden die Fördermittel im zweistelligen Bereich ansteigen. Auch im Landeshaushalt sind die Bauerngelder gesichert. „Ursprünglich hätten wir 4,5 Mio. Euro einsparen müssen. Wir wollen aber auch bei den Bauernfamilien nicht kürzen. Alle Mittel für die Bergbauernausgleichszulagen, die Agrarumweltprogramme und die Investitionsförderungen sind gesichert bzw. teilweise sogar leicht erhöht“, erklärt LH-Stv. Geisler.
Aktuell macht ihm die Marktlage sorgen. Der Milchmarkt ist extrem unter Druck. Beim Zuchtvieh sinken aktuell die Preise. Schuld ist das Russland-Embargo. „Die Bauern sind massiv betroffen. Wir fordern die Solidarität des Lebensmittelhandels ein. Sie machen Werbung mit unseren Produkten. Sie sollen ehrliche und faire Partner sein“, sagt Geisler. Den Bauernbund, glaubt Obmann Josef Geisler, werde es auch in Zukunft brauchen. „Denn nur wir vertreten die Anliegen der Bauern“, meint LH-Stv. Josef Geisler.

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