Unsere Erde
Der Recylinghof ist keine Müllabladestelle

Ehrwald verfügt über einen modernen Recyclinghof. | Foto: Reichel
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  • Ehrwald verfügt über einen modernen Recyclinghof.
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AUSSERFERN/EHRWALD (rei). Es sind schon beachtliche Mengen an Abfall und Wertstoffen, die über das Jahr hinweg anfallen. Restmüll muss kostenpflicht entsorgt werden, die Abrechnung erfolgt großteils über das angelieferte Gewicht. Werstoffe können hingegen ohne Zusatzkosten in den Sammelstellen abgegeben werden.

Das führt leider immer wieder dazu, dass Materialien, die ganz klar zum Restmüll gehören, bei den Wertstoffen landen. Manchmal passiert das vielleicht "bewusst", weil einfach jemand Müll und damit Gebühren vermeiden möchte, nicht selten ist sicher auch Unwissenheit ein (Mit)Grund für die falsche Zuordnung.
Der Gemeinde Ehrwald hat für ihre Gemeindebürger ein Informationsblatt zusammengestellt, das aufklärend wirken soll. Da es sich hier um allgemein gültige Theman handelt, möchten wir Ihnen  angelehnt an das Informationsblatt aus Ehrwald einige der angeführten Punkte gerne näherbringen. Vielleicht helfen diese Informationen, die Megen künftig zu reduzieren, bzw. den Wert der Wertstoffe zu steigern.

Problem verdreckte Kunststoffe:
Immer wieder werden verschmutzte Kunststoffe zum Plastikmüll geworfen. Das ist eckelhaft, denn darum stinkt die Kunststofffraktion und am Fliessband müssen Arbeiter in die verdreckten Materialien greifen und diese aussortieren.

Problem verdreckte Servietten:

Verschmutzte Servietten dürfen nicht beim Altpapier eingebracht werden. Essensreste können nicht zu Zellulose umgewandelt werde. Verdreckte Serviette verhunzen die ganze Fraktion. Papier wird vernichtet, statt verwertet.

Biomüll in Plastiksäcken:
Immer wieder wird Biomüll in Plastiksäcken in den Biomüll geworfen. Das führt dazu, dass Mitarbeiter den Biomüll mühsam auszusortieren müssen.

Restmüll unter den Wertstoffen:
Ein absolutes "No Go". Der Versuch, Müllkosten auf diese Weise zu sparen, trifft alle anderen. Das ist abzulehnen.

Die Trennung von Abfall und deren Sinn


Die Gemeinde Ehrwald hat auch ein paar sehr interessante "Müllmythen" zusammengetragen.
Diese möchten wir Ihnen nicht vorenthalten:

  • Mülltrennen ist nur viel Arbeit und bringt mir persönlich überhaupt nichts !
  • Für die Entsorgung doppelt zu zahlen, das will sicher niemand! Das „TRENNEN“ erspart zusätzliche Kosten bei der Müllabfuhr. Den Bürgern ist nicht bewusst, dass beim Kauf eines Produktes die Entsorgung der Verpackung mitbezahlt wird. Der Großteil der gesammelten Verpackungen wird stofflich und thermisch verwertet. Mehr als 90 % der Verpackungen wurden einer Verwertung im Inland zugeführt. Damit können wir der heimischen Industrie wichtige Rohstoffe zur Verfügung stellen.
  • Getrennte Sammlung ist Unsinn, wir brauchen das Plastik für die Müllverbrennung !
  • Restmüll hat den gleichen Heizwert wie Braunkohle und brennt ganz von alleine. Die Wärmeleistung ist in einer Müllverbrennungsanlage nach oben hin begrenzt. Steigt der Heizwert, sinkt die Verbrennungsmenge. Höherer Heizwert bedeutet, dass mehr Verbrennungskapazität benötigt wird, was wiederum die Entsorgungskosten beeinflusst, die nach Gewicht abgerechnet werden. Dies bedeutet, mehr Kunststoff würde die Müllverbrennung sogar verteuern. Der Abfall muss in der Müllverbrennung weder vorbehandelt noch mit Zusatzbrennstoff versehen werden. Müll verbrennt bei mehr als 850 Grad Celsius selbständig. Die Abwärme wird zur Energieerzeugung genutzt.
  • Getrennte Sammlung ist unnötig, es wird nachher alles wieder zusammengeleert und verbrannt !
  • Kunststoffverpackungen – wie etwa PET-Flaschen – und Verpackungen aus Papier, Metall oder Glas sind vie zu wertvoll für das Feuer. Im rohstoffarmen Land Österreich sind diese Stoffe für die Industrie von hoher Bedeutung. Es dient zur Herstellung neuer Produkte, im Restmüll würden diese Rohmaterialien verloren gehen. Beim Recycling wird aus Altpapier wieder Papier, farbsortiertes Bunt- und Weißglas wird zu neuen Flaschen und Metalle zu vielfältigen Neuprodukten wie Automobilteilen. 7 von 10 PET-Flaschen werden hierzulande fachgerecht in der getrennten Sammlung entsorgt und daraus werden wieder neue Flaschen produziert.
  • Weiß- und Buntglas wird im Sammel-LKW wieder zusammengeschmissen !
  • Jedes Glassammelfahrzeug hat zwei getrennte Kammern. Damit können Weiß- und Buntglas kostensparend und umweltschonend im selben Fahrzeug getrennt gesammelt und transportiert werden. Die Trennung von Bunt- und Weißglas ist aufgrund der strengen Qualitätsanforderungen der Verwertungsindustrie immens wichtig. Bereits eine grüne Flasche reicht aus, um 500kg Weißglas zu verfärben. In den Glascontainern werden nur Glasverpackungen wie z.B. Flaschen, Konservengläser oder Parfumflakons gesammelt. Alle anderen Glasprodukte wie Fensterglas, Geschirr, Glühbirnen oder Spiegel gehören in den Restmüll. Diese Fehlwürfe führen zu Problemen in der Glasschmelze und erschweren das Recycling. Die in Österreich produzierten Glasverpackungen bestehen zu rund zwei Drittel aus Altglas, dadurch können bei der Produktion 20% an Energie eingespart werden.
Ehrwald verfügt über einen modernen Recyclinghof. | Foto: Reichel
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