Die Königin der Wildkräuter

Hoher, schlanker Wuchs und eine Berührung flößt sofort Respekt ein, das macht sie zu einer außergewöhnlichen Erscheinung unter den Wildkräutern. Die Rede ist von der Brennessel. Sie ist auch eine große Heilerin, denn ihre Inhaltsstoffe sind blutreinigend und blutbildend.
Als Tee wirkt sie blutdrucksenkend und harntreibend.
Die Brennnessel wird seit Menschengedenken in vielen Lebensbereichen eingesetzt. In der Heilkunde, wo sie zu den ältesten Heilkräutern der Menschheit zählt, im Gemüseanbau, wo man mit der sog. Brennnesseljauche höchst erfolgreich Gemüse düngt, in der Küche, wo sie in mageren Zeiten die Menschen vor dem Hungertod gerettet hat und sogar in der Textilindustrie, wo man aus den faserreichen Stängeln einst Nesselstoff herstellte.

Bei all dieser Vielseitigkeit wundert es dann doch, dass die Brennnessel von vielen Menschen so eisern bekämpft wird. Mit Hacke, Spaten, Pflug und Chemikalien rückt man ihr zu Leibe – meist erfolglos, da ihr ausuferndes Wurzelgeflecht immer wieder neue Pflanzen entstehen lässt. Sehr viel intelligenter wäre es also, wenn man das unvergleichliche Geschenk der Natur einfach für die eigene Gesundheit nutzen würde.

Getrocknete Brennesseln unter dem Dach sollen vor Blitzschlag schützen, aber auch den Hausbewohnern Fruchtbarkeit bringen. Überliefert ist auch folgendes: ein Fieberkranker kann zu Brennesseln gehen und das Wesen der Pflanze bitten, ihm das Fieber abzunehmen, in dem er folgende Worte spricht: "Nesselstrang, ich klage dir, mein sieben und siebzigerlei Fieber plaget mich, nimm es ab von mir, behalt es an dir!"

Ja, sogar die Archäologen haben ein Auge auf die Brennessel, denn sie zeigt Stickstoffvorkommen im Boden an. Und so sieht man nach Jahrhunderten noch, wo einmal Menschen ihre Misthäufen hatten, selbst, wenn die Gebäude schon lange verschwunden ist.

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