Kinderbetreuung in Reutte
Drei Tageseltern entlasten Pflegekräfte

Für Angestellte des Seniorenzentrums Reutte, die Kinder haben, gibt es ein neues Angebot im Bereich der betrieblichen Kinderbetreuung.

REUTTE. Da werden wohl etliche Eltern ein wenig neidvoll hinschauen: Die Gemeinde Reutte bietet seit Schulbeginn gemeinsam mit dem Verein Frauen im Brennpunkt (FiB) für Kinder von Bediensteten des Seniorenzentrums "Haus zum Guten Hirten" eine neue Betreuungsmöglichkeit.

Dieses dreiköpfige Team kümmert sich um die Betreuung der Kinder. | Foto: Reichel
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Angebot von 7.45 bis 19.45 Uhr

"Das war mein Traum", sagt der Leiter des Seniorenzentrums, Wolfgang Broll, über das neue Angebot. Dieses steht von Montag bis Freitag im Zeitraum von 7.45 Uhr bis 19.45 Uhr zur Verfügung. Kinder im Altern zwischen 0 und 14 Jahren werden von drei ausgeblideten Tageseltern in einer entsprechend adaptierten Wohnung in unmittelbarer Nähe zum Haus zum Guten Hirten betreut. Maximal sechs Kinder können zeitgleich vor Ort sein und das nahezu ganzjährig, also auch weitgehend in den Ferienzeiten.
Die Kosten sind überschaubar: Die Eltern müssen pro Stunde 25 Cent zahlen. Halbtagskräfte zahlen somit einen Euro pro Tag. Verpflegungskosten kommen je nach Inanspruchnahme hinzu, doch auch diese sind gering.

Eine kleine Wohnung wurde passend adaptiert, hier finden die Kinder u.a. eine Spielecke vor. | Foto: Reichel
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Reutte trägt Großteil der Kosten

Die Gemeinde Reutte lässt sich das Angebot einiges kosten. 20.000 Euro kostete es, eine kleine Wohnung für die Kinderbetreuung umzugestalten, weitere 50.000 Euro betragen die jährlichen, fortlaufenden Kosten, welche die Gemeinde stemmt.
Nicht ganz billig, aber notwendig, wie Bürgermeister Günter Salchner betont: "Wenn wir diese Frauen mit Kindern als Mitarbeiterinnen verlieren, bricht das System zusammen." Gerade im Pflegebereich, wo hinsichtlich der Arbeitszeiten viel Flexibilität gefordert ist, brauche es ein ebensolches KInderbetreuungsangebot. "Mit öffentliche Kindergärten kommen wir da nicht mehr weiter!"

Frauen im Brennpunkt als wichtiger Partner

Mit dem Verein "Frauen im Brennpunkt" hat man den passenden Partner für die Umsetzung des Projektes gefunden. FiB hat viel Erfahrung mit dem Thema Kinderbetreuung, jenes Modell, das nun in Reutte angeboten wird, ist aber auch für den Verein eher Neuland: "Reutte ist die vierte Gemeinde, in der wir ein solches Angebot bereitstellen können", sagt dazu FiB Geschäftsführerin Claudia Birbaum.
Sie betont, dass die Betreuer:innen pädagogisch geschult sind und regelmäßig weitergebildet werden. Das ist wichtig, um eine hochwertige Betreuung bieten zu können.

Bgm. Salchner, FiB-GF Claudia Birnbaum und Heimleiter Wolfgang Broll (v.l.) stellten die neue Betreuungsmöglichkeit vor. | Foto: Reichel
  • Bgm. Salchner, FiB-GF Claudia Birnbaum und Heimleiter Wolfgang Broll (v.l.) stellten die neue Betreuungsmöglichkeit vor.
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Plätze sind gut gebucht

Und wo liegt der Haken? Im Grunde wohl nur darin, dass das Angebot auf Mitarbeiter:innen des Seniorenzentrums, bzw. deren Kinder, ausgerichtet ist. Sollte Platz frei sein, können auch andere Gemeindebedienstete ihre Kinder in der Einrichtung unterbringen. Doch freie Plätze dürften, das zeichnet sich bereits ab, rar sein. Das Angebot wird gut genützt.

Besser informiert

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

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