Gedenktafel für Lina Thyll in der Tränkekirche

Franziskanerpater Johannes Nepomuk Unterberger weihte die neue Gedenktafel | Foto: privat
  • Franziskanerpater Johannes Nepomuk Unterberger weihte die neue Gedenktafel
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Am Pfingstsonntag, 8. Juni 2014, weihte der Franziskanerpater Johannes Nepomuk Unterberger in der Herz-Marien-Kirche in der Tränkesiedlung eine Gedenktafel für die am 28. Jänner 1998 verstorbene Wohltäterin des Gotteshauses, Lina Thyll-Dürr. Mit dieser Gedenktafel wollen die Pfarre St. Anna und die Bewohner der Tränkesiedlung ein sichtbares Zeichen der Dankbarkeit für diese hochherzige Frau setzen. Die Zeit eilt dahin, und es werden immer weniger, die sich an Lina Thyll erinnern und um ihren Einsatz um die Tränkekirche wissen. Diese Gedenktafel soll das Gedächtnis an sie wachhalten.

Was veranlasste die Schweizerin Lina Thyll, sich so großzügig für eine Kirche in einer armen Siedlung zu engagieren? Als Lina Thyll nach dem Zweiten Weltkrieg nach Reutte kam, erlebte sie in der Tränkesiedlung genau das, was ihrem Sinn nach guten schweizerischen Traditionen entsprach. Sie sah eine arme, aber hart arbeitende Bevölkerung, die nicht nur im Schweiße des Angesichtes ihre Häuser baute, sondern auch noch eine Kirche in die Mitte der Siedlung stellen wollte. Lina Thyll half nicht nur finanziell, sondern sie begleitete die Kirche mit ihrem ganzen persönlichen Engagement.

Schon am 2. Mai 1953 bildete sich unter dem Vorsitz des Uhrmachermeisters Franz Seitz ein Kirchenbauausschuss. Ende Oktober 1954 begann die Bewohner der Tränkesiedlung mit dem Grundaushub für eine ursprünglich geplante Kapelle. Der durchschlagende Impuls kam am 6. März 1955, als Lina Thyll das Ehrenpräsidium des Kirchbaues übernahm. Ihr schien das geplante Gotteshaus zu bescheiden, und sie ließ – natürlich auf ihre Kosten – vom Innsbrucker Architekten Erich Corazza neue Pläne ausarbeiten, die auch zur Ausführung gelangten. Alles ging dank ihrer Hilfe nun sehr schnell: Schon am 6. Oktober 1957 konnte Bischof Paulus Rusch die Kirche einweihen. Aber auch die der Kirche benachbarte Lebenshilfe unterstützte Lina Thyll, indem sie den Kaufpreis des Grundes sehr diskret der Lebenshilfe zukommen ließ.

Zusatzinformation

Die Gedenktafel hat folgenden Text:
Dankbare Erinnerung an Frau Lina Thyll-Dürr
* 26. Februar 1915 + 28. Jänner 1998
Ihrer großzügigen finanziellen und ideellen Unterstützung verdanke dieses Gotteshaus seine Verwirklichung.
Pfarre St. Anna
Die Bewohner der Tränkesiedlung

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