Arzthaus in Grän
Gemeinde investiert 3,5 Millionen Euro in wichtiges Projekt

Bürgermeister Martin Schädle aus Grän. | Foto: Reichel
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Die Bauverhandlung ist erledigt, die Ausschreibungen sind draußen: In Grän laufen die Vorarbeiten zum Bau des neuen Arzthauses auf Hochtouren.

GRÄN (rei). Der Neubau, der in Nachbarschaft zum Gemeindeamt entstehen wird, soll künftig eine wichtige Funktion einnehmen.
"Hier richten wir eine Ordination ein, die Tagespflege für Senioren findet Platz, außerdem werden sechs Wohnungen im Obergeschoß entstehen", erklärt Bürgermeister Martin Schädle. 

Arzt geht in Pension

In der Tourismusgemeinde ist man schon lange mit dem Projekt befasst. "Auslöser" war die bevorstehende Pensionierung von Dr. Pfefferkorn. Der beliebte Mediziner ist noch im Dienst, aber schon in absehbarer Zeit wird er in den Ruhestand gehen. "Und einen Doktor brauche  wir unbedingt im Ort", sagt der Bürgermeister und er spricht damit für den ganzen Gemeinderat.

Alle notwendigen Beschlüsse im Vorfeld waren daher auch einstimmig. Das fing mit dem Grundkauf an und zog sich bis zu den Planungen. Die allerletzten Details sind zwar noch offen, aber man ist so weit, dass die Ausschreibungen erfolgen konnten. Und zwar jene für den Neubau, ebenso aber für die Arztstelle.

Nachfolger gesucht

Wer die Nachfolge von Dr. Pfefferkron antreten wird, ist leider noch nicht geklärt. Es habe Interessenten gegeben, so Schädle, Verträge konnten bislang aber nicht unterzeichnet werden. Doch der Gemeindechef ist zuversichtlich: "Da findet sich bestimmt jemand!"
Der Neubau soll ein "Zugmittel" sein. Hier wird eine zeitgemäße Praxis eingerichtet. Anders gehe es heute nicht mehr. Man müsse schon etwas bieten, ist sich Bürgermeister Martin Schädle mit dem Blick in andere Ortschaften sicher. Auch in anderen Gemeinden mussten die Kommunen zunächst den Raum schaffen, bevor sich dann Mediziner fanden, welche die Praxen mit Leben erfüllten.

Attraktives Umfeld

In Grän soll der/die künftige Arzt/Ärztin nicht nur schöne Praisräume vorfinden, sondern auch gutes Umfeld. Das schafft man, indem im Neubau auch eine Tagespflege für SeniorInnen eingerichtet wird. Die wird künftig vom Sozial- und Gesundheitssprengel Außerfern betreut. Es ist ein Modell, wie man es bereits aus Ehrwald kennt. Wie dieses funktioniert, schauten sich Gemeindevertreter aus dem ganzen Hochtal vergangenes Jahr in Ehrwald genau an. Die Tagespflege - es wird keine Übernachtungsmöglichkeiten geben - wird den Bürgern aller Talgemeinden offen stehen. Sechs Plätze wird es geben.

Betreutes Wohnen

Gut möglich, dass der Eine oder die Andere dennoch im Haus wohnt. Einen Stock höher, in einer der neuen Wohnungen. Vier der sechs Einheiten werden so ausgeführt, dass sie auch "betreubar" sind. Die Wohnungen werden aber nur für leichtere Pflegefälle geeignet sein. Ein vollwertiges Pflegeheim können diese Wohnungen nicht ersetzen.
Bgm. Schädle hofft, dass sich auch geeignete Bewohner finden. Sollte das nicht der Fall sein, werden die Wohnungen ganz normal vermietet. "Das ist natürlich schon ein gewisser 'Spagat' für uns. Wenn dann jemand mit Betreuungsbedarf kommt und eine Wohnung, die anderweitig vermietet ist, benötigt, wird es nicht ganz einfach", erklärt Schädle die Problematik.

Aber davon ist man derzeit noch weit entfernt. Jetzt gilt es erst einmal mit dem Bau anzufangen. Der Baubeginn soll heuer im Sommer erfolgen. Rund 3,5 Millionen Euro werden investiert. Die Fertigstellung ist für Sommer 2020 vorgesehen.

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