Genehmigung für Judoraum fehlt

Ein Schwarzbau beschäftigt die Gemeinde Wängle. Der Bauherr versteht die Aufregung nicht.

WÄNGLE (rei). In Wängle haben sich Franz Kammerlander und seine Partnerin Nicole Geenen in den vergangenen Jahren eine neue Existenz aufgebaut. Direkt unterhalb der Wängler Pfarrkirche haben sie ein altes Gebäude saniert. Im Dezember 2011 hat alles begonnen.
Entstanden sind seither mehrere hochwertige Appartements, sowie ein Wellnessbereich und ein Judoraum. Letzteren nützt Nicole Geenen, um den Nachwuchs an diese Sportart heranzuführen.
Das Konzept scheint aufzugehen. Es dürfte laufen, daher kam die Idee auf, anstelle des Judotrainingsraums, der im Haus untergebracht war, weitere Appartements zu schaffen und den Judoraum in den ehemaligen Stadel des Hauses zu verlegen.
Und hier fängt die Geschichte mit dem Schwarzbau an. Es fehlen nämlich die Genehmigungen.

Bau wurde eingestellt
Die Gemeinde reagiert prompt, nachdem bekannt wurde, dass ein Stadelteil, der sich im 1. Stock befindet, zum Trainigsraum umfunktioniert wurde. „Wir haben das unverzüglich der Bezirkshauptmannschaft gemeldet und von Gemeindeseite den Bau eingestellt“, berichtet Bürgermeister Christian Müller. Da die Arbeiten weit fortgeschritten waren, wurde zudem die weitere Benützung des Trainingsraums untersagt. Für Müller der einzig gangbare Weg, zumal es auch keinen Brandschutzplan gäbe und auch ein Fluchtplan würde fehlen.
Franz Kammerlander sei in der Folge mit der Bitte an die Gemeinde herangetreten, den Bebauungsplan so abzuändern, dass der gewünschte Trainingssaal genehmigungsfähig wird.
Ein Wunsch, der Müller und vielen Gemeinderäten wohl nicht gefällt, denn „es kann ja nicht sein, dass die Gemeinde hinterher durch Umwidmungen Schwarzbauten saniert“, so der Wängler Bürgermeister. Und Nachsatz: „Und das dann auf Gemeindekosten, da für die Kosten von Umwidmungen die Gemeinde und damit die Steuerzahler aufkommen müssen.“

Kammerlander will Klarheit

Bauherr Franz Kammerlander versteht die Aufregung nicht. „Ich habe die Räumlichkeiten selbst ja nicht verändert. Alles ist im Wesentlichen geblieben wie es war.“ Kammerlander weist darauf hin, dass das Haus 1972 errichtet wurde. Er und Nicole Geenen haben es dann 2011 erworben und saniert bzw. zur Unterkunft für Urlauber umgebaut. „1972 hat ja auch alles gepasst.“ Jetzt versuche er alles, um einen Rechtszustand herzustellen, damit der Judoraum benützt werden kann. „Wenn das nicht gelingt, wird es halt wieder ein leerer Stadel“, versichert Kammerlander, wenngleich er wenig Verständnis dafür hätte.

Rückbau steht im Raum

Im Moment lässt er auf seine Kosten Pläne zeichnen und Vermessungen durchführen. Mit diesen Unterlagen will er eine Bauverhandlung beantragen. Ob das alles genügt, wagt Bgm. Müller derzeit nicht zu sagen. „Wir warten jetzt einmal ab, was alles daherkommt.“ Sollte der Judosaal nicht genehmigungsfähig sein, dann ist für Müller auch klar, „dann muss ein Rückbau kommen.“

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