Int. Frauentag
In Sachen Gleichberechtigung ist noch viel zu tun

Das Interesse am Gedankenaustausch, initiiert von der Beratungsstelle BASIS, war groß | Foto: Reichel
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Viel wurde rund um den internationalen Tag der Frau über deren Situation berichtet. Wie es bei uns in der Region aussieht, und wie lokale Entscheidungsträgerinnen den Alltag meistern, das erzählten sie in einer Gesprächsrunde.

REUTTE. Treffpunkt 10 Uhr, Mohrenwirt in Reutte. Der erste Blick in die (Frauen)Runde lässt den Gedanken aufkommen, "also bei uns läufts, mit der Gleichberechtigung." Doch man muss genauer hinsehen. 

Standortbestimmung

Die Familien- und Frauenberatungsstelle BASIS hatte zur "Standortbestimmung" eingeladen. Klar, dass der Verein selbst durch die höchsten Vertreterinnen repräsentiert wurde: Angelika Hörmann, Gabriele Schick und Evelyn Mages.
Die weitere Gästeliste war dann ein kleines "who is who" des Bezirks: Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann, Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf, die Leiterin der AK-Bezirksstelle Birgit Fasser-Heiss, dazu REA-Geschäftsführerin Lena Schröcker. Autorin Carina Frei kam stellvertretend für andere selbstständige Unternehmerinnen. Mit dabei außerdem weitere Repräsentantinnen diverser Einrichtungen.

Die Herausforderungen sind groß

Sie erzählten von den speziellen Herausforderungen, welche sie teils täglich zu meistern haben. Eine der Botschaften des Vormittags: Selbstverständlich ist es nicht, dass sie in ihren jetzigen Funktionen sind.
So stellte Landtagspräsidentin Sonja Ledl-Rossmann fest: "Wir Frauen haben ein 'Rollenbild kleben'. Wenn man sich als Frau irgendwo bewirbt, ist die 1. Frage: Wie schaut sie aus?"
Lena Schröcker, Geschäftsführerin der Regionalentwicklung Außerfern, hatte dann die Lacher auf ihrer Seite als sie erzählte: "Wie ich gesehen habe, dass Männer auch ein Bad putzen können, wurde mir klar, das geht!"
Bezirkshauptfrau Katharina Rumpf erzählte wiederum von einem sehr fordernden Beruf, der ihre volle Aufmerksamkeit braucht. Nach Dienstschluss gehöre diese aber der Familie: "Meine Familie steht an erster Stelle. Ich will meine Kinder abends selber ins Bett bringen." Sie habe sich Prioritäten gesetzt, diese durchzubringen, sei aber nicht immer einfach: "Wenn ich nach Feierabend oder an den Wochenenden Termine nicht besuche, sind manche schon beleidigt", erzählte sie von ihren Erfahrungen.
Trotzdem funktioniere die Arbeit sehr gut, weil sie sich auf ihr Team voll und ganz verlassen könne.

Unterstützung ist nicht selbstverständlich

Diese Unterstüzung aus dem Umfeld ist aber nicht selbstverständlich, wie die Obfrau von BASIS, Gabriele Schick sagte: "Frauen kommen heute wieder mehr in die Abhängigkeit." Es sei daher enorm wichtig, Lobby-Arbeit für Frauenthemen zu betreiben. Wie wichtig es ist, das Wort für die Gleichberechtigung zu erheben, verdeutliche Angelika Hörmann anhand eines Zitats der französischen Philosophin Simone de Beauvoir: „Frauen, die nichts fordern, werden beim Wort genommen. Sie bekommen nichts.“

Sensibilisierung ist wichtig

Es waren viele interessante Wortmeldungen, die aus der Runde kamen. "Der Frauentag ist enorm wichtig. Er bietet die Möglichkeit, zu senisibilisieren. Wir sind noch nicht da, wo wir hinwollen", hielt Ledl-Rossmann zur Thematik fest.
Das weitere Zusammentreffen wurde in der Folge genützt, um sich auszutauschen und besser zu vernetzen.

Besser informiert

25.000 Beratungsstunden bisher durchgeführt

Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

Das Interesse am Gedankenaustausch, initiiert von der Beratungsstelle BASIS, war groß | Foto: Reichel
Bitte nehmt Platz: Die Teilnehmerinnen an der Gesprächsrunde kamen in großer Zahl.  | Foto: Reichel
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