Clevere Alternative zum Neukauf

ISSBA gibt Dingen eine zweite Chance

REUTTE (eha). Jeder Europäer verbraucht im Durchschnitt jährlich 14 Tonnen Rohstoffe und produziert fünf Tonnen Abfall pro Jahr. Aber der Abfall, die Produkte und die Rohstoffe könnten wiederverwendet, repariert oder recycelt werden. Dieses Konzept der Kreislaufwirtschaft hat der gemeinnützige Verein ISSBA mit Standorten in Reutte und Imst bereits bei seiner Gründung als zentrales Thema im Leitbild verankert und gibt so ausgemusterten Dingen eine zweite Chance.

Liebevoll ausgesuchte Einzelstücke

Leider geht man hier allzu oft vorbei, ohne zu wissen, welche Schätze hier angeboten werden. Von hochwertigen Möbeln, Kredenzen, besonderen Lampen über Elektrogeräte, Geschirr und Haushaltsbedarf, Bilder, Sportartikel, Raritäten, Kleidung, Taschen und vielen weiteren Sachen – in guter und günstiger Second-Hand-Qualität. Das Re-Use-Konzept funktioniert gut, wie Lucia Eberle-Zimmermann, Second-Hand-Projektleiterin in Reutte erklärt: "Allein in Reutte und Imst konnten im vergangenen Jahr rund 277 Tonnen der Wiederverwertung zugeführt und somit rund 70.000 Euro Entsorgungskosten eingespart werden. In unserem Shop ist für alle etwas dabei – für Menschen mit schmalerem Geldbeutel, für Sammler von CDs, Büchern oder Dekorationsgegenständen ebenso wie für Mütter, die gerne günstig Spiele und Kleidung für ihre Kinder kaufen oder Marken-Schnäppchenjäger.“

Kleidung sinnvoll Spenden

Die Waren erhält der Verein durch Sachspenden, die sauber, gut erhalten und brauchbar sind. Gesucht werden Kleidung, Schuhe, Taschen und Heimtextilien. Geld bekommt man für die abgegebene Ware keines. „Wir sind nicht darauf ausgelegt, Gewinne zu machen, sondern nur die Fixkosten für zu decken. Es geht darum, die Preise niedrig zu halten", so Eberle-Zimmermann.
Die gesammelten Textilien werden zum überwiegenden Teil nach einer Sortierung und mehrfacher Qualitätskontrolle in den eigenen Second-Hand-Läden verkauft. Der verbleibende Rest wird an die Firma Striebel-Textil mit Sitz in Deutschland verkauft – für die Belieferung von Secondhand-Läden und zur Erzeugung von Recyclingprodukten. Der verschmutzte, nasse oder beschädigte Rest muss allerdings als Restmüll entsorgt werden.
 "Die Spenden können von Montag bis Freitag von 8:30 bis 12:00 Uhr und 14:00 bis 18:00 Uhr und am Samstag von 8:30 bis 12:30 Uhr bei uns im Geschäft oder zu jeder anderen Zeit, in einem Container vor dem Geschäft abgegeben werden", lädt Lucia Eberle-Zimmermann ein. Weiters ist es der engagierten Projektleiterin ein Anliegen zu betonen, dass Jeder herzlich willkommen ist, nicht nur sozial Schwache.

Kleidercontainer an Wertstoffhöfen

Zukünftig können Kleiderspenden auch an den Wertstoffhöfen im Bezirk abgegeben werden. Denn momentan ist der Verein dabei, flächendeckend Kleidercontainer an allen Wertstoffhöfen zu installieren. Derzeit stehen schon welche in den Gemeinden Tannheim, Schattwald, Zöblen, Grän, Ehrwald, Biberwier, Reutte, Lechaschau, Wängle und Höfen. Damit ist es auch einfacher zu kontrollieren, was alles in den Containern landet.
Bei größeren Sachspenden, oder für jene, die keine Möglichkeit haben direkt bei ISSBA vorbei zu kommen, bietet der Verein auch einen kostenlosen Transportservice an. Schicken Sie einfach ein Foto ihrer Spende per Mail an mobil.reutte@issba.at und Projektleiter von Mobil, Andreas Reisigl, meldet sich dann bei Ihnen für die unentgeltliche Abholung.

Feste ohne Reste

Ein weiteres tolles Angebot um Müll zu vermeiden ist der Becher- & Geschirrverleih von ISSBA. Hier können Privatpersonen und Firmen Geschirr, Gläser, Besteck und Mehrwegbecher für ihre Veranstaltung mieten. Sauberes Mehrweggeschirr wird zur Veranstaltung geliefert und das benützte und dreckige Spülgut wieder abgeholt und bei ISSBA gereinigt. Damit erfolgt eine große Reduktion des Mülls von Plastikbechern und Geschirr. Ein Becher kann bis zu 500 Mal wiederverwendet werden, weiß Thomas Jascha Geschäftsführer von ISSBA . Infos erhalten Sie unter der Nummer 05412/64944 oder unter mehrweg@issba.at.

Chance auf einen Wiedereinstieg

Aber nicht nur der Ware, die in den von ISSBA betriebenen Geschäften verkauft wird, wurde ein zweites Leben geschenkt, sondern auch die Mitarbeiter haben die Chance auf ein zweites Leben bekommen, ein Leben ohne Arbeitslosigkeit. Hinter dem gemeinnützigen Verein steht nämlich ein Beschäftigungsprojekt, durch das am Arbeitsmarkt benachteiligte Menschen ein befristetes Dienstverhältnis erhalten und dabei bestmöglich auf den (Wieder) Einstieg vorbereitet und (um)geschult werden. Es gibt duzende Stellen, die dadurch besetzt werden und so die Secondhand-Stores und Kleider-Stores erst möglich machen. Derzeit sind bei ISSBA Reutte 25 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in verschiedenen Bereichen beschäftigt. Gesucht werden aktuell ein Vorarbeiter bei ISSBA-Mobil und ein Lehrling für den Verkauf bei Second-Hand. Infos erhalten Interessierte bei Sozialbetreuerin Julia Salvemini unter j.salvemini@issba.at.