Kein Blackout im BKH

Franz Ginther und Benjamin Rief vor dem Dieselnotstromaggregat im BKH Reutte.
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  • hochgeladen von Elisabeth Rosen

EHENBICHL (lr). Das hat es schon lange nicht mehr gegeben: ein Blitzschlag, und der ganze Bezirk ist dunkel. Zum Glück hat der Stromausfall vergangene Woche nur ein paar Minuten gedauert. Trotzdem ist es lästig. Zu abhängig sind wir von der Energie aus der Steckdose geworden.
Wirklich kritisch ist ein Stromausfall zwar nur für wenige. Ein Haus braucht ihn aber dringend – das Krankenhaus. Im BKH Reutte ist man für diesen Fall aber perfekt vorbereitet.

Ohne Unterbrechung

„Das funktioniert alles automatisch,“ erklärt Franz Ginther von der Haustechnik des BKH Reutte. „Das Notstromaggregat läuft in wenigen Sekunden an.“ Die Versorgung muss lückenlos erfolgen. Dafür verfügt das Haus über drei unabhängige Systeme.
So wird es von zwei unabhängigen Leitungen gespeist – eine aus Reutte, die andere aus Ehenbichl. Dadurch kann die eine den Ausfall der jeweils anderen abfangen.
Fällt das normale Stromnetz auf beiden Seiten aus, schaltet das System auf die Sicherheitsversorgung um. In nur acht Sekunden beginnt das Dieselaggregat das Haus mit Energie zu versorgen. Ein halbes Megawatt kann dieser Generator zur Verfügung stellen.
Für manche Apperate sind acht Sekunden jedoch zu lange. Vor allem im OP und auf der Intensivstation darf der Strom nicht fehlen. Dafür gibt es das dritte System, das mit Batterien ohne die geringste Unterbrechung die Maschinen versorgt.
Doch auch Heizung, Lüftung und die Lichtversorgung brauchen sofort wieder Strom.

Techniker in Bereitschaft

„Das Umschalten hat auch diesmal einwandfrei funktioniert,“ versichert Ginther. Trotzdem musste der Techniker beim Ausfall sofort alarmiert werden. Es muss auch immer ein Mitarbeiter in Bereitschaft sein. „Zum einen muss kontrolliert werden, ob alles gut funktioniert hat. Zum anderen müssen wir die Systeme auch manuell nachregeln, damit alles wieder richtig anläuft,“ erklärt Benjamin Rief, ein weiterer Techniker des BKH. Wenn es funktioniert kann, das Krankenhaus eine lange Zeit autark arbeiten. „Bis zu vier Tagen können wir das ganze Haus mit dem Aggregat versorgen,“ meint Rief.

Immer bereit

Damit dieses System einen Ausfall immer abfangen kann, muss es regelmäßig gewartet werden. Auch der Dieseltank wird nun wieder befüllt werden. Das Aggregat selbst wird ständig auf Betriebstemperatur gehalten, damit es ohne Verzögerung die Versorgung übernehmen kann.

Franz Ginther und Benjamin Rief vor dem Dieselnotstromaggregat im BKH Reutte.
Zusätzlich stehen Batterien zur Verfügung um die Stromzufuhr lückenlos zu sichern.
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