Blindsee in Biberwier
Parkgebühr bleibt hoch, Serviceangebot wird dafür besser

Das Schild lässt erahnen, dass an der Zufahrt schon länger nichts mehr getan wurde, das soll sich ändern. | Foto: Reichel
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  • Das Schild lässt erahnen, dass an der Zufahrt schon länger nichts mehr getan wurde, das soll sich ändern.
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Wer mit dem Auto zum Blindsee fährt, wird kräftig zur Kasse gebeten. 15 Euro beträgt die Zufahrtsgebühr, mit der auch das Tagesticket fürs Parken verknüpft ist. Die hohen Kosten standen aber in der Kritik, über eine Reduzierung wurde nachgedacht. Die kommt jetzt nicht, dafür wird künftig mehr geboten.

BIBERWIER. Gut ein Jahr ist es her, da machte man sich in Biberwier Gedanken darüber, ob man die von vielen Seiten als zu hoch betrachteten Zufahrts- und Parkkosten am Blindsee wieder senken soll.

Gebührensenkung stand im Raum

Bürgermeister Harald Schönherr, im April 2022 gerade erst wenige Wochen im Amt, konnte sich durchaus für eine Kostensenkung "erwärmen". Jetzt, im April 2023, "winkt" er diesbezüglich  wieder ab: "Wir belassen es bei den 15 Euro."

Zusatzangebote kommen

Man habe lange darüber nachgedacht, was wirklich sinnvoll ist. Am Ende kam man zum Ergebnis, dass die hohe Gebühr für die Zufahrt und das Abstellen von Autos in diesem landschaftlich so reizvollen Gebiet berechtigt ist. Die oft geäußerte Kritik, dass es am See keine Toiletten gibt, dass die Zufahrtsstraße eng ist und es kaum Ausweichen gibt, und ebenso der Wunsch, dass am See zumindest ein Kiosk errichtet wird, wurden hingegen gehört.

Umsetzung soll bald beginnen

Zeitnah will man das Angebot am See verbessern. Von besonderer Bedeutung diesbezüglich ist die Errichtung einer Toilettenanlage. Eine solche stellt am Blindsee eine Herausforderung dar, denn eine Wasserzuleitung bzw. einen Kanal für den Abtransport der Abwässer gibt es im Umfeld des beliebten Badesees am Fernpass nicht. Folglich braucht es hier gänzlich andere Lösungen.

Regenwasser für die Toilettenspülung

Das für die WC-Anlage benötigte Wasser, etwa für die Spülung, will man in Form von Regenwasser bereit stellen. Das Abwasser wird wiederum gesammelt und bei Bedarf abgepumpt und zur Kläranlage gefahren.
"Wir haben darüber nachgedacht, eine biologische Kläranlage in der Nähe zu errichten, aber das geht neben dem See nicht, außerdem muss man immer mit einer gewissen Geruchsbelästigung rechnen", erklärt Schönherr, warum man diesen Gedanken wieder fallen ließ.
Ein anderes Problem im Zusammenhang mit einer biologischen Kläranlage habe man auch darin gesehen, dass der "Eintrag" in die Kläranlage wohl sehr unregelmäßig erfolgen würde: Sehr viel, wenn es schön ist, wenig bis gar nichts bei schlechtem Wetter. "Unter solchen Umständen funktionieren diese Anlage nicht vernünftig", befürchtet der Biberwierer Gemeindechef.

Kioskbetreiber soll alles betreuen

Die WC-Anlage soll vom Betreiber des ebenfalls geplanten neuen Kiosk betreut werden. Im Gegenzug will man die Pacht entsprechend gering halten. In Biberwier hofft man auf eine win-win-Situation. Die Benützung der Sanitäranlagen soll, falls sich das finanziell ausgeht, kostenlos möglich sein. Finanziert werde alles über die Zufahrts- bzw. Parkgebühr, so lautet zumindest der derzeitige Plan.
Abgerundet wird das Gesamtprojekt schließlich noch von einer "Müllinsel", damit die Besucher ihre Abfälle vor Ort zeitgemäß entsorgen können.

Hohe Parkgebühren an einem Naturjuwel, finde ich....

Genauer Zeitplan ist offen

Einen genauen Zeitplan gibt es derzeit nicht, "aber wir hoffen, dass wir bald anfangen können", zeigt sich Bgm. Schönherr zuversichtlich, dass bis zum Beginn der neuen Badesaison schon vieles umgesetzt ist.
Projektbetreiber sind die Gemeinde Biberwier, die hier allerdings über die Gemeindegut-Agrargemeinschaft agiert, sowie das Hotel Mohr-Life, dem große Teile im Umfeld des Sees gehören.

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