Radfahrer haben es am Plansee schwer!

Radfahrer finden am Plansee keine schönen Wege vor. Hier dürfte man beispielsweise gar nicht fahren.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

PLANSEE/ZWISCHENTOREN (rei). Ronald Oberreiter vom Hotel Alpen Residence in Ehrwald schwingt sich immer wieder einmal gerne aufs Rad. Eine seiner bevorzugten Routen führt ihn in Richtung Garmisch. Kurz vor der Grenze geht es dann hinein ins Neidernachtal.
An dessen Ende gibt es einen kurzen Anstieg, „der schaffbar ist, oder auch durch kurzes Schieben bewältigt werden kann. Und dann ist man am Plansee und das Fiasko beginnt!“, ärgert sich der Touristiker und schildert das Problem: „Entweder man fährt vor bis zum Restaurant Forelle und muss dann die Landesstraße entlang des Sees für fünf Kilometer nehmen um dann beim Seespitz die Brücke zu nehmen und als nächstes das Rad schieben darf, da der Steig so eng ist, oder man fährt vom steilen Anstieg gleich am Ostrand des Plansees entlang - was natürlich auch verboten ist - und quält sich über den engen Wurzelweg mit steilen An- und Abfahrten, bis eben zur Kanalbrücke, wo sich das Bikerherz wieder auftut und man zivilisiert radeln kann.“

Unzumutbarer Zustand
Für Oberreiter ist das kein akzeptabler Zustand, zumal die genannte Radstrecke in jedem Bikeguide angeführt ist, aber in Wirklichkeit nicht legal befahrbar sei. In seinem Hotel wird die Radstrecke dennoch gerne den Gästen empfohlen, weil sie großteils eben sehr leicht zu befahren und besonders schön ist.
Oberreiter: „Zu jedem Hochstand, zur jeder Alm, zu jeder Liftstation gehen oftmals mehrere Wege, die mit immens mehr Kosten entstanden sind und die bei weitem nicht mit so einem umweltfreundlichen Fahrzeug wie dem Fahrrad befahren werden. Daher wäre es für die Einheimischen und Gäste eine nachhaltige Bereicherung dies paar Meter Weg zu bauen!“

TVB Reutte wäre dafür
Der Bau des von Oberreiter angeregten Radweges entlang des Plansees ist auch Reuttes TVB-Obmann Hermann Ruepp ein Anliegen. Nur glaubt er nicht, dass dieses Projekt zum jetzigen Zeitpunkt umsetzbar ist: „Das ist schwierig. Derzeit sind keine Förderungen für dieses Projekt zu bekommen und damit ist es auch nicht umsetzbar.“
Die „Zurückhaltung“ seitens des Landes sei u.a. damit begründet, dass es auf der Südseite des Plansees, also gegen­über der Landesstraße, mehrere Murenstriche gibt. Diese stellen einerseits eine Gefahr dar und sorgen andererseits eben immer wieder für Vermurungen, welche einen Radweg beschädigen würden.
„Aber wir sind dran! Bis wann wir dort unten aber einen Radweg bauen können, kann ich leider nicht abschätzen“, sagt Ruepp. Er setzt aber auf die neue Tiroler Landesregierung. Vielleicht, so die Hoffnung des TVB-Obmannes, ist diese für die Projektumsetzung leichter zu gewinnen.
Aus der Sicht des TVB Reutte hat der südseitig gelegene Radweg entlang des Plansees derzeit aber nicht die oberster Priorität: „Für uns wäre eine radfahrtaugliche Verbindung von der Seespitze bis zum Kanal sicher wichtiger“, gesteht Ruepp. Aber wenn man da erst einmal mit dem Radweg angelangt sei, dann wäre es für Ruepp naheliegend, das nächste Teilstück in Angriff zu nehmen.

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