Sommer kommt nicht in Fahrt

Heuer gab es viel Regen. Die Sommerbilanz 2014 ist dennoch bis jetzt einigermaßen gut. | Foto: Archiv PC
  • Heuer gab es viel Regen. Die Sommerbilanz 2014 ist dennoch bis jetzt einigermaßen gut.
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Dieser Sommer war kein richtiger. Wie sich das auswirkt, das haben die Bezirksblätter hinterfragt.

AUSSERFERN (rei). Als „gelernter“ Außerferner kennt man das: Der Sommer findet bei uns bestenfalls von Mitte Juni bis Mitte August statt, dann grüßt bereits der Herbst. Letzterer kann aber wettermäßig besonders schön sein, die Temperaturen sind aber auch in Schönwetterphasen zumeist eher gedämpft.
Heuer hat es der Sommer nicht wirklich zu uns geschafft. Die Temperaturen weit unter dem, was man sich wünscht; Sonnenschein nur spärlich. Regen? Ja, den hat es ausreichend gegeben.

Ab in den Süden

„Das Interesse an Flugreisen war heuer wirklich groß“, berichtet Raffaela Schrettl vom Reuttener Reisebüro Schrettl. Sehr viele junge Menschen und auch Familien hat es heuer spontan in den Süden gezogen. „Das Angebot war und ist überraschend gut. Wer eine Last-Minute-Reise buchen will, der findet auch etwas“, freut sich die Spezialistin. Besonders begehrt All-Inclusive-Reisen. Die sind derzeit zwischen 700 und 1000 Euro pro Kopf zu bekommen. Etwas flexibel muss man aber sein - sowohl was den Flughafen, als auch das Reiseziel anlangt. Ansonsten sei die Auswahl gut, versichert Schrettl.

Almen weniger betroffen

Aber nicht jeder kann weg. Im Gegenteil, viele wollen her zu uns, bzw. die, die hier wohnen, möchten das Angebot an Wanderwegen, Alpinhütten und Almen gerne nützen. „Uns hat das Wetter nicht ganz so schlimm getroffen. Zu uns kann man auf dem Fahrweg zur Not auch mit dem Schirm in der Hand spazieren“, sagt Ernst Ginther. Der Wirt der Stablalm in Elmen ist also nicht unzufrieden, wenngleich auch auf der beliebten Alm mitten im Lechtal das Geschäft auf der Terrasse bisher zu wünschen übrig ließ.
Ginther hat die Erfahrung gemacht, dass Gäste aus Belgien, was das Wetter anlangt, viel „pflegeleichter“ sind, als die Deutschen. „Vielleicht“, so mutmaßt der Hüttenwirt, weil in Belgien das Wetter insgesamt auch eher unbeständiger ist. Die Belgier kennen das bei uns vorherrschende Wetter eben aus dem täglichen Leben und haben gelernt, das beste daraus zu machen.

Wetterbericht ist entscheidend

Schwieriger haben es da schon die inneralpin gelegenen Schutz- und Berghütten. Etwa die Hanauer Hütte. Die liegt mitten in den Lechtaler Alpen, ist aber dennoch vergleichsweise einfach zu erreichen. Zwei Stunden braucht ein einigermaßen guter Wanderer ab Boden (Gemeinde Pfafflar) bis zur Hütte. Wirklich schwierig ist der Weg nicht, Trittsicherheit ist aber immer erforderlich. Dennoch spürt man auf der Hütte die ungünstige Witterung: „Leider bleiben die Tagesgäste aus“, teilte man uns auf unsere Anfrage mit. Auch die Nächtigungen lassen derzeit zu wünschen übrig. Besonders bitter: „Wenn am Montag der Wetterbericht für das Wochenende Schlechtwetter meldet, bleiben die Gäste fern. Wenn sich das Wetter dann kurzfristig umstellt, nützt das auch nichts mehr.“

Einigermaßen zufrieden

Insgesamt ist man in der Region aber nicht unzufrieden. Michael Kohler, Geschäftsführer des TVB Lechtal, freut sich, dass sich die Region trotz der schlechten Witterung sogar leicht über dem Nächtigungsniveaus des Vorjahres befindet. „Die vielen Almen und der Lechwanderweg kommen uns zu gute“, ist sich der Tourismusexperte sicher. Denn wer gerne wandert, der lässt sich von dem bisschen Regen nicht abhalten.
Auch im Tannheimer Tal spürte man das Wetter, „und die Fußball-WM“, wie Michael Keller sagt. Mehrere Großveranstaltungen im Juli sorgten aber dafür, dass trotzdem viele Betten belegt waren.

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