Alle dafür, aber...
Standortfrage ist "Knackpunkt" beim Pumptrack

Im Sommer veranstaltete Martl Nigg einen Pumptrack-Bewerb auf einer mobilen Anlage, um für die Sportart zu werben. | Foto: Reichel
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  • Im Sommer veranstaltete Martl Nigg einen Pumptrack-Bewerb auf einer mobilen Anlage, um für die Sportart zu werben.
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Reutte könnte schon bald als zweite Gemeinde im Bezirk Reutte einen Pumptrack bekommen. Im Gemeinderat findet man die Idee jedenfalls interessant.

REUTTE. Die 19 Mitglieder des Reuttener Gemeinderates zeigten sich von jener Präsentation angetan, mit der Martin "Martl" Nigg für den Bau eines Pumptracks in Reutte warb.
Weil vielleicht nicht alle Gemeinderäte mit dem Thema Pumptrack etwas anfangen konnten, erklärte der begeisterte Biker und Funsportler, um was es bei dieser trendigen Sportart geht.

Pumptrack - was ist das?

  • "Pumpen" muss man, um vorwärts zukommen - auf (idealerweise speziellen) Rädern, auf Scootern, Skateboards udgl..
  • Rauf, runter, rauf, runter. Es braucht Kraft, Ausdauer und die entsprechende Technik, um sich auf diese Weise im Track, der Bahn, vorwärtszubewegen.
  • Der Untergrund kann dabei mit Schotter befestigt sein, besser noch mit Asphalt. Der Pumptrack selbst wird mit Hügeln und Steilkurven versehen und schon kann der Spaß beginnen.

Erste Bahn steht in Lermoos

Im Bezirk Reutte gibt es bislang nur in Lermoos eine solche Anlage. Die begeistert vornehmlich Kinder und Jugendliche, manchmal sind auch Erwachsene unterwegs. Sie kommen aus dem Zugspitzkessel, manche fahren auch aus dem Talkessel von Reutte eigens in den Lermooser Lusspark, um sich hier im Pumptrack auszupowern.
Letztere Gruppe tendiert gerne auch hinaus nach Füssen. Dort wurde am Stadtrand eine solche Anlage errichtet. Die kommt so gut an, dass sie inzwischen bereits erweitert wurde.

Pumptrack beim Schulzentrum

In Reutte gibt es einen Funpark nahe beim Schulzentrum. Auch der wird gut genützt und auch der ist so gebaut, dass man so manches Kunststücke "abliefern" kann. Mit einem Pumptrack hat der Funpark im Grunde aber wenig zu tun, das "Klientel" für die Nutzung ist jedoch ähnlich, daher fände es Martl Nigg gut, wenn beide Anlagen in direkte Nachbarschaft entstehen würden.
Reuttes Gemeinderäte zeigten sich dem von Martl Nigg gut vorbereiteten Projekt gegenüber sehr offen. Mit Kosten von rund 180.000 Euro rechnet Nigg, wobei er darauf verwies, dass sich eventuell auch Sponsoren finden, die mitzahlen würden.
Den Platzbedarf gab Nigg mit rund 1300 Quadratmetern an, das entspricht in etwa der halben Fläche des großen Parkplatzes in der Mühler Straße beim Schulzentrum, der ehemals als Veranstaltungsplatz genützt wurde.

Die Frage des Standortes

Während die Kosten für den Bau - Betriebskosten gibt es im Grunde (fast) keine - als überschaubar erscheinen, könnte sich die Platzfrage zum wahren Kriterium hinsichtlich der Realisierbarkeit herausstellen.
Noch vor ein paar Jahren wurde der große Parkplatz in der Mühler Straße eher wenig genützt. "Zu weit draußen" erschien er vielen Autofahrern. Doch er ist kostenlos und die Gehzeit hinein ins Zentrum beträgt nur wenige Minuten. Heute stehen ganzjährig viele Autos auf dieser Fläche und es werden immer mehr.
Durch den Bau des Funparks wurde die Fläche schon einmal "beschnitten", der Pumptrack würde  zusätzlich reduzieren, kräftig sogar.

Ersatzparkplatz weiter draußen

Martin Nigg regte an, Ersatzflächen gegenüber des Reifenfachhandels "Achleitner" zu schaffen. Dort gibt es eine unbebaute Wiese, die man nützen könnte. Und viel weiter weg, als die Fläche beim Schulzentrum, sei dieser Platz auch nicht.
Im Gemeinderat ging man auf diese Möglichkeit nicht weiter ein. Bei den Wortmeldungen kam das Thema des Standortes aber mehrfach vor. Auch deshalb, weil sich in direkter Nachbarschaft zum diskutierten Standort auch Wohnungen und Einfamilienhäuser befinden, ebenso der Friedhof.

Lärmbelästigung ist ein großes Thema

Der Funpark und das danebenstehende Jugendzentrum Smile sind weitgehend akzeptiert, ob eine Ausdehnung in Richtung "Funsportzentrum" hinnehmbar ist, wird man wohl intensiv diskutieren müssen.
Die Debatte selbst wurde aber kräftig "angeschubst". Einstimmig sprach sich der Gemeinderat dafür aus, im kommenden Jahr einen Planungs- und Beteiligungsprozess zu beginnen. Fix ist damit nichts: Man will sich das Thema aber sehr genau anschauen.

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Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter
www.meinbezirk.at

Im Sommer veranstaltete Martl Nigg einen Pumptrack-Bewerb auf einer mobilen Anlage, um für die Sportart zu werben. | Foto: Reichel
In Lermoos steht der erste und bislang einzige Pumptrack im Bezirk Reutte. | Foto: Reichel
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