Hochwasserschutz
Verbauungen in der Lüss rücken in greifbare Nähe

Bilder aus dem Jahr 2005: Das Wasser des Lech war über die bestehende Verbauung getreten und hatte sich über die Felder ausgebreitet. Häuser, Stallungen und die Reithalle wurden überflutet. | Foto: Archiv
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  • Bilder aus dem Jahr 2005: Das Wasser des Lech war über die bestehende Verbauung getreten und hatte sich über die Felder ausgebreitet. Häuser, Stallungen und die Reithalle wurden überflutet.
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  • hochgeladen von Günther Reichel

REUTTE (rei). Ein Verbauungsprojekt in der Lüss lässt auf sich warten. Jetzt kommt Bewegung in die Sache.

Schlimme Erinnerungen

2005 war es, da hieß es in weiten Teilen des Bezirks "Land unter". Dauerregen hatte auch das kleinste Rinnsal zum Wildbach werden lassen. Besonders betroffen waren das Lechtal und seine Seitentäler sowie der Talkessel von Reutte. Viel ist seither passiert. Doch nicht alle notwendigen Projekte konnten bislang umgesetzt werden.
In Reutte ist es die Lüss, wo es noch immer Handlungsbedarf gibt. Während der erste Teil des Gesamtprojektes "Lüss" bereits seit dem Jahr 2008 fertig ist, warte man seither auf einen positiven Bescheid für den zweiten Abschnitt. Doch nun zeichnet sich eine Lösung ab, wenngleich der zweite Abschnitt schwierig umzusetzen ist. Nicht aufgrund der geografischen Gegebenheiten und damit verbundener technischer Schwierigkeiten, sondern, weil in der Lüss auch der Tiefbrunnen der Gemeinde liegt. Er dient als Reserve in der Trinkwasserversorgung. 
Und weil in der Lüss ebendieser Tiefbrunnen liegt, sind hier Bauarbeiten mit besonderen Auflagen verbunden. Das Land habe daher zusätzliche Unterlagen angefordert, erklärt Bgm. Luis Oberer. 

Oberer: "Bürokratiesumpf"

Wo diese abgeblieben sind, bzw., ob sie überhaupt eingereicht wurden, darüber habe es unterschiedliche Auffassungen gegeben. "Beim Land wurde mir gesagt, die Unterlagen fehlen, von Seiten der Bezirkshauptmannschaft wurde wiederum mitgeteilt, alles liege in Innsbruck", ärgerte sich Bürgermeister Oberer. Er sprach kürzlich von einem "Bürokratiesumpf".

Das Projekt laufe nun seit über zehn Jahren. Vom Baubeginn sei man dennoch weit weg. Doch nun kommt Bewegung in die Sache.
Zuerst bekam Oberer ein Schreiben der Bezirkshauptmannschaft. "Darin hat man mir mitgeteilt, das Verfahren habe oberste Priorität."
Tatsächlich gibt es nun eine Verhandlung: Am 11. Juni ging es um die Anpassung des Schutzgebietes für den Tiefbrunnen, nicht aber um das Hochwasserschutzprojekt, wie Oberer klarstellt. "Erst wenn die Auflagen für das Schutzgebiet angepasst sind, kann es mit dem Hochwasserprojekt weitergehen. Aber wenigstens tut sich etwas!"

Zu wenig Druck gemacht

Das hofft auch der Leiter des Wasserbauamtes, DI Wolfgang Klien. Dass alles an den Behörden gelegen ist, lässt er so aber nicht ganz gelten: "Die Gemeinde Reutte hätte sicher mehr Druck machen können", glaubt Klien.
Bis die Bagger auffahren können, wird aber noch viel Wasser den Lech hinunterrinnen. Heuer geht gar nichts mehr. Vorhandene Geldmittel sind fix für andere Projekte verplant. "Sollten keine Einsprüche gegen das Projekt kommen, ist ein frühester Baubeginn im Frühjahr 2020 möglich", erklärt Klien. Die Bauzeit wird zumindest drei Jahre betragen, eher sogar vier. Immer vorausgesetzt, dass das Projekt in einem Zuge ausgeführt wird.

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