Anlage schließt am 12. März
Vorbei: Das Ehrwalder Hallenbad sperrt zu
Alle Versuche, dass Ehrwalder Hallenbad dauerhaft zu retten, sind gescheitert. Gemeinde und Tourismusverband wollen nun ein neues Freizeitkonzept erarbeiten. Was dieses beinhaltet, ist derzeit offen. Das Hallenbad wird es aber wohl nicht mehr geben.
EHRWALD. Kurz vor Weihnachten 2022 wurde die Schließung des Familienbades in Ehrwald noch einmal abgewendet. Die Gesellschafter - die Gemeinde und der Tourismusverband Tiroler Zugspitz Arena - legten sich selbst aber auf ein neues "Ablaufdatum" fest: Der letzte Öffnungstag wurde mit 12. März 2023 festgelegt. Und an diesem hält man auch fest. Damals, im Dezember, keimte aber die Hoffnung, dass man das Bad in der Folge attraktivieren und anschließende dauerhaft fortführen kann. Diese Hoffnung hat sich zerschlagen.
Gesellschafter tagten
"Im Rahmen der vergangenen Gesellschafterversammlung, bei der Vertreter der Gemeinde Ehrwald, sowie der Aufsichtsrat und Vorstand der Tiroler Zugspitz Arena anwesend waren, wurden mögliche Lösungsvorschläge zur Diskussion gestellt und beschlossen", heißt es in einer Aussendung und weiter: "Die Gesellschafter fassten den mehrheitlichen Beschluss, dass ein neues Gremium künftig für die Entwicklung eines neuen Betriebskonzeptes verantwortlich sein und dies nach Ausarbeitung den Gesellschaftern präsentieren wird."
Die Kosten sind zu hoch
Was alles sehr vage klingt, präzisiert Bürgermeister Markus Köck gegenüber den BezirksBlättern:
"So wie man das Bad kennt, wird es dieses nicht mehr geben. Alles wird teurer, wir müssen die Konsequenz daraus ziehen."
Und diese Konsequenz wird lauten, dass Ehrwald nach dem 12. März 2023 ohne Hallenbad da steht, allerdings eine Freizeitanlage anderer Art bekommen könnte. Was diese dann "kann", das müsse nun erarbeitet werden.
Kostenrahmen von 6 bis 7 Mio. Euro
Seitens der Gesellschafter habe man sich darauf verständigt, dass man 6 bis 7 Millionen Euro in die Hand nehmen will. In den kommenden Monaten soll ein Betriebskonzept erarbeitet werden, welches die Richtung für die Zukunft vorgibt. Eines ist für Köck inzwischen aber klar: Ein Bad ist in den weiteren Überlegungen nicht mehr zwingend enthalten.
Mehr als die 6 bis 7 Millionen Euro seien aufgrund der vielen anderen Verpflichtungen, die gerade die Gemeinde zu tragen hat, nicht finanzierbar. Und für dieses Geld bekomme man kein neues Hallenbad. Das sei die Realität.
Hoher Betriebsabgang
Mit dem Blick auf den zu erwartenden Betriebsabgang für die kurze Öffnungszeit von Ende Dezember 2022 bis Mitte März 2023 will sich Köck erst gar nicht mehr auf Spekulationen, dass sich das mit dem Bad vielleicht doch noch ausgeht, einlassen:
"760.000 Euro sind als Abgang prognostiziert. Wenn es um das Thema Wasser geht, ist einfach alles unheimlich teuer. Es kann nicht sein, dass wir hier öffentliche Gelder 'versemmeln'. Wir können nicht weitertun wie bisher!"
Arbeitsgruppe "feilt" an neuem Konzept
Eine Arbeitsgruppe, bestehend aus drei Gemeinderäten der Gemeinde Ehrwald, drei Funktionären der Tiroler Zugspitz Arena und der Geschäftsführung der Freizeitbetriebe Tiroler Zugspitze und Tiroler Zugspitz Arena soll nun gemeinsam mit einem externen Projektbegleiter ein neues Konzept erarbeiten.
All das muss aber erst noch abgesegnet werden. Der Gemeinderat wird sich in ca. zwei Wochen mit dem Thema befassen, der Tourismusverband soll im Anschluss daran tagen.
TVB-Obmann Theo Zoller wollte sich zur Angelegenheit nicht näher äußern. Er verwies auf die offizielle Aussendung, und in der heißt es: "Theo Zoller, Obmann der Tiroler Zugspitz Arena und Markus Köck, Bürgermeister der Gemeinde Ehrwald, blicken der gemeinsamen Weiterentwicklung des Projektes und der gefunden Lösung positiv und mit Zuversicht entgegen."
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