BezirksBlätter vor Ort - Namlos
Walter Zobl: Ein "Urgestein" der Kommunalpolitik

Walter Zobl steht am Anfang seiner sechsten Amtszeit. Er ist der dienstälteste Bürgermeister im Bezirk Reutte. | Foto: Reichel
  • Walter Zobl steht am Anfang seiner sechsten Amtszeit. Er ist der dienstälteste Bürgermeister im Bezirk Reutte.
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Niemand im Bezirk Reutte ist so lange Bürgermeister, wie Walter Zobl. Der Namloser Gemeindechef trat gerade seine sechste Amtszeit an.

NAMLOS. "Die Bürokratie ist größer geworden", antwortet Walter Zobl auf die Frage, was sich in den vergangenen Jahren geändert hat. Das mache das Amt nicht einfacher, "aber was soll man tun? Das ist nun mal so."
Im Mai wird Zobl 68 Jahre alt. Seit 1980 sitzt er im Gemeinderat, vor 30 Jahren trat er erstmals das Amt des Bürgermeisters an. Er folgte auf Paul Grässle, der damals ebendiese zunehmende Bürokratie auch schon spürte, und da nicht mehr mitwollte, wie es Zobl formuliert.

Gemeindeamt ist im alten Schulhaus

In der kleinen Namloser Gemeindestube, sie ist ins ehemalige Schulhaus übersiedelt, da schon lange keine Volksschüler mehr im Dorf unterrichtet werden, ist es Bgm. Zobl selbst, der am Computer sitzt und die Verwaltungsarbeit erledigt.

"Wir hatten bis vor kurzem schon eine Gemeindesekretärin, die hat Namlos aber aus privaten Gründen verlassen. Ob wir die Funktion neu besetzen, das muss jetzt der neue Gemeinderat entscheiden", erklärt Zobl.

Unterstützung ist da

Persönlich glaubt er eher nicht daran. Die Geldmittel sind knapp in der Gemeinde. Vieles könne er selber machen, zumal er inzwischen ja in der Pension ist. Manches lagert man auch in die Nachbargemeinden aus, speziell nach Stanzach.

Die Kontakte dorthin sind sehr eng. Für Leistungen, welche die Stanzacher Gemeindeverwaltung für Namlos erbringt, müsse man zwar zahlen, unter dem Strich sei das für Namlos aber günstiger, als eine eigene Mitarbeiterin, bzw. einen eigenen Mitarbeiter, in der Verwaltung zu beschäftigen.

Zusammenhalt im Dorf

Und dann habe er mit Vizebürgermeister Hansjörg Schrötter ja auch noch einen Mitstreiter an seiner Seite, der ebenfalls mitanpackt, wo immer es geht.
Den Gemeinderat weiß Zobl ebenfalls hinter sich. Im Grunde ist der neue Gemeinderat fast ident mit dem davor. Er, Zobl, und auch die anderen hätte nachgedacht, diesmal nicht mehr anzutreten, sich letztlich aber (fast) geschlossen dafür entschieden, weiterzumachen.
Das Wissen, dass der Zusammenhalt im Ort groß ist, habe diese Entscheidung einfacher gemacht. "Natürlich gibt es immer welche, mit denen man nicht ganz so gut kann. Insgesamt passt es aber gut im Ort", stellt Zobl fest.

Nein zur Zusammenlegung

Und dann ist da der Wille, dass Namlos weiterhin eine eigenständige Gemeinde bleibt. Eine Zusammenlegung mit Stanzach oder Berwang wäre denkbar, ist aber nicht gewünscht: "Da ist man immer das fünfte Rad am Wagen", glaubt der Langzeitbürgermeister. "Das wollen wir nicht sein."
Mit der Wahl 2022 ist dieses Thema jetzt aber wohl für die nächsten sechs Jahre vom Tisch. Wie es dann weitergeht, lasse sich derzeit nicht beurteilen.

Weitere Berichte aus unserer Serie „BezirksBlätter vor Ort“ finden Sie unter
meinbezirk.at/reutte

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