Bezirkskrankenhaus Reutte
Zutritt verwehrt: 41-Jähriger wurde handgreiflich
Eine Meldung aus dem Bezirkskrankenhaus Reutte erschüttert: Am Dienstag, 15. Februar 2022, wurde ein 41-Jähriger Österreicher handgreiflich, weil er aufgrund des allgmeinen Besuchsverbots nicht in das Haus gelassen wurde. Er wird bei der Staatsanwaltschaft angezeigt.
EHENBICHL. Auf Szenen wie diese können alle verzichten: Es war gegen 11 Uhr, als der Mann das Krankenhaus betreten wollte. Bei der Einlasskontrolle wurde der 41-Jährige von einem 30-jährigen Mitarbeiter des Hauses zurückgewiesen. Das derzeit allgemein geltende Besuchersverbot aufgrund der Corona-Vorschriften schloss für den Besucher den Zutritt aus.
Das wollte der so aber offenbar nicht aktzeptieren.
Mitarbeiter am Hals gepackt
"Daraufhin packte der 41-Jährige den 30-Jährigen am Hals und versuchte ihn zu würgen. Als dem Angestellten andere Personen zu Hilfe kamen und die Polizei verständigt wurde, flüchtete der 41-Jährige. Der 30-Jährige erlitt bei dem Vorfall Verletzungen unbestimmten Grades am Hals und an den Armen", teilt die Polizei zum Vorfall mit.
Unmittelbar darauf wurde seitens der Behörde mit den Erhebungen begonnen und rasch konnte der 41-Jährige ausgeforscht werden. Er wird jetzt auf freiem Fuß bei der Staatsanwaltschaft Innsbruck angezeigt.
Aggressivität steigt
Primar Dr. Eugen Ladner zeigte sich vom Vorfall erschüttert: "So etwas hat es bislang in unserem Krankenhaus noch nicht gegeben", stellt der ärztliche Direktor des Hauses gegenüber den BezirksBlättern fest.
Doch seit einiger Zeit sei eine steigende Aggressivität im Zusammenhang mit geltenden Corona-Maßnahmen spürbar, berichtet Ladner. Verbale Angriffe habe es in Vergangenheit nicht nur einen gegeben, die Tätlichkeit vom vergangenen Dienstag ist hingegen der erste Vorfall dieser Art.
Mitarbeiter speziell geschult
Jene Mitarbeiter, welche die Eingangskontrollen durchführen, sind speziell ausgebildet, sowohl was die geltenden Regelungen und deren Handhabung anlangt, ebenso aber wie sie sich zu verhalten haben, wenn es zu Vorfällen, wie jenem in der vergangenen Woche, kommt. Dazu gehört auch, dass man uneinsichtigen Personen sehr wohl das Gespräch mit der Krankenhausleitung anbietet. "Wir versuchen dann, aufklärend zu wirken", so Ladner.
Ihn stimmen die jüngsten Entwicklungen nachdenklich, seien sie doch Ausdruck dafür, wie stark die Spaltung in der Gesellschaft inzwischen ist.
Der aktuelle Vorfall werde nochmals genau evaluiert, um die Mitarbeiter im Krankenhaus bestmöglich auf alle Eventualitäten vorzubereiten.
Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter
www.meinbezirk.at
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