Bezirksblätter vor Ort - Pflach
Bgm. Schönherr: "Es ist Zeit zu gehen!"

36 Jahre Gemeindepolitik sind genug: Bgm. Helmut Schönherr zieht sich 2022 zurück. | Foto: Reichel
  • 36 Jahre Gemeindepolitik sind genug: Bgm. Helmut Schönherr zieht sich 2022 zurück.
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36 Jahre Gemeindepolitik, jetzt naht das Ende: Pflachs Bürgermeister Helmut Schönherr hört am Ende der Amtsperiode auf. Eine Bilanz.

PFLACH. "Es ist Zeit zu gehen", findet Helmut Schönherr. 36 Jahre gehört er inzwischen dem Pflacher Gemeinderat an, die Hälfte der Zeit stand er ganz oben und bekleidete das Amt des Bürgermeisters. "Ich bin im 72. Lebensjahr. Jetzt ist es an der Zeit, aufzuhören", sagt der Gemeindechef. Bis zum Ende der Amtsperiode Ende Februar 2022 wird er seine Funktion ausüben, dann ist seine politische Laufbahn zu Ende. Danach wolle er gerne helfen, wenn man seine Hilfe benötigt, einmischen werde er sich aber sicher nirgends. "Künftig nehme ich mir Zeit für meine vier Enkelkinder", freut er sich schon auf neue Aufgaben.

Das Positive überwiegt

Beim Blick zurück überwiegt das Positive. Pflach habe sich gut entwickelt, findet Schönherr. Es gibt mehrere "Highlights", die unter seiner Amtsführung umgesetzt wurden. Die Erschließung des Siedlungsgebietes Innerwand ist da von besonderer Bedeutung. Rund 90 Häuser wurden hier errichtet und damit haben Familien ein dauerhaftes Zuhause in Pflach gefunden.

Wachstum war wichtig

Schönherr freut es, dass die Gemeinde kräftig gewachsen ist. Heute ist Pflach die viertgrößte Gemeinde im Bezirk. Insgesamt wurden während der Amtszeit Schönherrs viele Einfamilienhäuser, ebenso aber 163 Wohnungen, verteilt über das Dorf, gebaut. Rund die Hälfte wurde von "Ur-Pflachern" bezogen, die andere Hälfte bescherte der Gemeinde Zuzug, und somit Wachstum.
Im Wachstum der Gemeinde sieht Schönherr Vorteile für Pflach: "Es ist einfacher, die notwendige Infrastruktur für eine größere Gemeide bereit zu stellen, als für einen kleinen Ort", ist Schönherr überzeugt, und verweist auf die Bereiche Kindergarten und Schule sowie auf ergänzende Gemeindeeinrichtungen wie etwa das Kulturhaus oder den neuen, multifunktionalen Dorfplatz. Auch ein Nahversorger konnte in die Gemeinde geholt werden.

Viel weitergebracht

All das sei auch dem Wachstum der Gemeinde zu verdanken. Hätte die Gemeinde weiterhin um die 1000 Einwohner, wäre vieles nicht möglich gewesen, sagt Schönherr. Das Bevölkerungswachstum war ein Punkt, weshalb Pflach eine gute Entwicklung genommen hat, der Zusammenhalt innerhalb der Gemeinde und des Gemeinderates war ein weiterer Erfolgsfaktor.  Volle Unterstützung habe es seitens des Verwaltungsstabs der Gemeinde gegeben. "Wir haben gewaltig viel weitergebracht," blickt Schönherr zufrieden zurück.

Die "Schattenseiten"

Aber er verhehlt auch nicht, dass die Zeit nicht nur schön war. Das Hochwasser 2005 ist ihm nachhaltig in Erinnerung - ein schlimmes Ereignis für die Gemeinde und deren Bürger. Die Abwicklung der anstehenden Agrarangelegenheiten brachten ihm wiederum persönliche Anfeindungen ein. Auch mit einer anonymen Anzeige bei der Staatsanwaltschaft wegen Amtsmissbrauchs war Schönherr  im Zuge seiner Amtszeit konfrontiert. Und schließlich musste er Anfeindungen  im Zusammenhang mit der Sicherung der Bahnübergänge im Ort miterleben.  Dieses Problem wird voraussichtlich ab 2022 einer Lösung zugeführt.

Zur Sache

Die wichtigsten Projekte in der Amtszeit von Bgm. Helmut Schönherr:

  • 2004 bis jetzt: Erschließung Siedlungsgebiet Innerschwend
  • 2008: Bau des Kulturhauses
  • 2016: Erwerb des IC-Gebäudes (Gemeindeamt)
  • 2018: Erweiterungsbau Volksschule und Kindergarten
  • 2020: Bau eines Objektes für den Nahversorger
  • 2020: Bau des Dorfplatzes
  • 2021: Baustart Gesundheitszentrum Pflach

BezirksBlätter vor Ort

Weitere Berichte aus unserer Serie „BezirksBlätter vor Ort“ finden Sie unter
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