Gemeinde Pfafflar
Schwieriger Start für Krabacher in das neue Amt

Kein ganz einfacher Start, Petra Krabacher ist aber voller Tatendrang. | Foto: Reichel
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  • Kein ganz einfacher Start, Petra Krabacher ist aber voller Tatendrang.
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Am Montag vergangener Woche wurde Petra Krabacher, so wie alle anderen Bürgermeister Tirols, als Gemeindechefin angelobt. Kaum zurück im Bezirk begann auch schon der neue Alltag. Ganz einfach waren die ersten Stunden und Tage wohl nicht.

PFAFFLAR. Am Montg Vormittag angelobt, am Montagabend bei der letzten Gemeinderatssitzung des alten Gemeinderates dabei. Es war ein ereignisreicher Tag für die neue Bürgermeisterin von Pfafflar, Petra Krabacher.

Angelobung geplant, Sitzung nicht

Die Angelobung am 14. März 2022 war natürlich terminlich eingeplant, die Sitzung am Abend nicht. Aber da war sie im Grunde nur Zuhörerin. Die Übergabe laufe bislang nicht so, wie sie sich das vorgestellt hat, gesteht Krabacher: "Man macht mir den Start nicht einfach", erzählt sie im BezirksBlätter-Gespräch.

Altbürgermeister am Apparat

Man will es ihr glauben: Unser Anruf vergangenen Mittwoch (16. März) auf der Festnetznummer des Pfafflarer Gemeindeamtes wurde von Alt-Bürgermeister Bernd Huber angenommen. Die Nummer müsse man noch umstellen, ließ er wissen. Das wolle er gleich einmal in die Wege leiten.
Warum er noch am Montagabend, also nach der Angelobung der neuen Bürgermeisterin, eine Sitzung des Gemeinderates abgehalten hat, wollten wir bei dieser Gelegenheit erfragen.
Weil Beschlüsse, u.a. die Jahresrechnungen der Gemeinde und der Agrargemeinschaft, fehlten, ließ Huber wissen.

Beschlüsse waren ausständig

Er hätte die Sitzung in der Woche davor geplant gehabt, dann sei eine Coronacluster aufgepoppt. Huber dachte an einen Sitzungstermin am Sonntag nach, auf Nachfrage bei der Bezirkshauptmannschaft habe man ihm erklärt, es geht auch noch am Montag.
Dass das rechtens ist, bestätigte auf BezirksBlätter-Anfrage das Land Tirol (siehe Zur Sache).
Petra Krabacher wunderte sich dennoch über den Termin am Montaabend. Gerne hätte sie es gesehen, wenn alle ausstehenden Beschlüsse und sonstige notwendigen Regelungen durch den alten Gemeinderat bzw. ihren Bürgermeister-Vorgänger etwas zeitgerechter stattgefunden hätten.

Die Arbeit hat voll begonnen

Jetzt sei es aber ohnehin wie es ist, blickt die neue Gemeindechefin nach vorne. Sie verschaffe sich in den kommenden Tagen und Wochen einen Überblick und wolle dann mit dem neuen Gemeinderat notwendige Dinge rasch in die Wege leiten. Die konstituierende Sitzung des Gemeinderates hat sie schon hinter sich gebracht. Zum Vizebürgermeister wurde dabei Christoph Lechleitner aus Boden gewählt.
Vieles ist im Ort zu erledigen

Arbeit gibt es mehr als genug

Organisatorische Dinge haben jetzt wohl hohe Priorität im kleinen Dorf. Die Sache mit der Telefonnummer gehöre dazu, die Homepage der Gemeinde müsse auf Vordermann gebracht werden, außerdem soll eine Mitarbeiterin für die Verwaltung angestellt werden. Bewerbungen gibt es.
Parallel dazu wolle sie sich um andere wichtige Themen kümmern. Der Ausbau des Glasfasernetzes sei wichtig. Auch dem Thema Freizeitwohnsitze will sie sich annehmen.
Unterstützung gibt es kaum

" Ins kalte Wasser geworfen"

Wie es aussieht, müsse sie sich alles selber erarbeiten: "Man hat mich voll ins kalte Wasser gestoßen", formuliert es Krabacher. Der Herausforderung werde sie sich aber gerne stellen.

Die ausstehenden Abschlüsse und die dazugehörende Entlastungen von Bürgermeister Huber, die vergangene Montag beschlossen wurden, fielen übrigens einstimmig aus.

Sitzung am Montag auch in Lechaschau

Nicht nur in Pfafflar gab es am Abend der Angelobung der neuen Gemeindechefs noch eine Sitzung des alten Gemeinderates: Auch in Lechaschau war das der Fall. Dort dürfte aber die restliche Übergabe harmonischer ablaufen, trat Bürgermeisterin Eva Wolf doch die Nachfolge von Hansjörg Fuchs an, sowohl als Gemeindechefin, als auch als Listenführerin.

Kleingemeinden wie Pfafflar haben besondere Herausforderungen zu bewältigen. | Foto: Reichel
  • Kleingemeinden wie Pfafflar haben besondere Herausforderungen zu bewältigen.
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Zur Sache

Die Funktionsperiode des Gemeinderates beträgt sechs Jahre. Sie beginnt mit der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates und endet mit der konstituierenden Sitzung des neu gewählten Gemeinderates (§ 27 Abs. 1 TGO).
Beim Amtsantritt eines Bürgermeisters/einer Bürgermeisterin gibt es zwei Zeitpunkte, die zu beachten sind:

  1. Nicht nur die Funktionsperiode des Gemeinderates, sondern auch des Bürgermeisters/der Bürgermeisterin beginnt mit der konstituierenden Sitzung des Gemeinderates (§ 27 Abs. 1 TGO).
  2. Der Bürgermeister/die Bürgermeisterin hat vor dem Antritt seines Amtes der Bezirkshauptfrau/dem Bezirkshauptmann das Gelöbnis auf die Bundes- und Landesverfassung zu leisten (§ 28 Abs. 2 TGO).

Bis zur Angelobung und bis zur konstituierenden Sitzung des neuen Gemeinderates ist der alte Bürgermeister/die alte Bürgermeisterin im Amt.

Besser informiert

Eine Zusammenfassung des Wahlgeschehens vom Sonntag, 27. Februar 2022, finden Sie hier.

Kein ganz einfacher Start, Petra Krabacher ist aber voller Tatendrang. | Foto: Reichel
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