selbst.bewusst.sein.tour von NRin Liesi Pfurtscheller geht in zweite Runde

v.l. NRin Liesi Pfurtscheller will gemeinsam mit Vize-Bgm. Reinhild Astl den Frauen im Bezirk Mut zum Schritt in die Politik machen. | Foto: Seeberger
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Im Herbst vergangenen Jahres starteten die VP-Frauen eine „Selbstbewusstsein-Tour“ durch Tirol, um die Frauen zu motivieren, sich Politik auch zuzutrauen. Denn weibliche Politik bringt in allen Bereichen andere Sichtweisen und Blickwinkel mit ein, die nur ein Vorteil, vor allem auch für den ländlichen Raum sein können. Vor kurzem besuchte Liesi Pfurtscheller die Vize-Bgm. von Pflach Reinhild Astl um gemeinsam den Frauen im Bezirk Mut zum Schritt in die Politik zu machen.

Reinhild Astl aus Pflach arbeitet seit zwei Perioden im Gemeinderat. "Vor knapp einem Jahr wurde sie zur Vizebürgermeisterin bestellt", erinnert sich NRin Liesi Pfurtscheller. Auf die Frage 'sollen Frauen in die Politik gehen?' antwortet Astl mit einem einfachen "Warum nicht?" Genau dieser Meinung ist auch NRin und VP-Frauenchefin Liesi Pfurtscheller: "Ich möchte den Frauen im Land klar machen, dass wir nicht auf 50% des Wissens und des Knowhows verzichten können", erklärt die Abgeordnete: "Nur allein mit einem Messer kann man nicht essen, es braucht die Gabel, um das Besteck zu vervollständigen. Die Politik würde auch nicht funktionieren, wenn sie ausschließlich in Männerhand wäre."

"Als Frau im Gemeinderat zu sitzen, ist oftmals eine Herausforderung! Das mag schon stimmen", erklärt VP-Frauenchefin NRin Liesi Pfurtscheller anlässlich ihrer selbst.bewusst.sein.tour: "Jedoch ist es viel leichter, als viele Frauen sich das vorstellen." Genau das möchte sie den Frauen in Tirol vermitteln, um ihnen den Gang in die Gemeindepolitik schmackhaft zu machen. "Ein gutes Beispiel dafür ist Vize-Bgm. Reinhild Astl aus Pflach", so Pfurtscheller.

Etwas bewegen
Reinhild Astl kommt aus einem politisch denkenden Haus. "Schon mein Vater war Vize-Bürgermeister und hat das Vereinswesen in Pflach aufgebaut", erzählt sie. "Damals habe ich hautnah erlebt, dass auch ein einzelner Mensch in einem Dorf ganz entscheidend etwas bewegen kann. Das hat mich sehr beeindruckt und war auch der Grund für mich, selber in die Politik zu gehen", so Astl: "Ich kann als Mandatarin im Gemeinderat mein Heimatdorf mitgestalten." Der Einstieg in die Politik war für Astl überhaupt nicht schwierig, denn "ich war von Anfang an willkommen." Die Gesprächskultur und das Klima im Gemeinderat hätten sich - das haben ihre Kollegen bestätigt - durch die anwesenden Gemeinderätinnen dramatisch zum Positiven verändert. "Ich habe dann auch schnell Feedback aus der Bevölkerung bekommen, wie schön es sei, dass jetzt endlich eine Frau im Gemeinderat sitzt. Diese totale Akzeptanz hat mich sehr gefreut", erinnert sich Astl. Die Politik begleitet Astl den ganzen Tag und sie spricht mit Begeisterung von ihrer Aufgabe, denn "Politik ist meine Leidenschaft, meine Liebe und mein Hobby."

"Ihren Mann stehen"
"Dass wir heute die Frage 'sind Frauen in der Politik wichtig?' überhaupt noch stellen, geht Vize-Bgm. Reinhild Astl ganz schön "gegen den Strich". "Es ist schade, dass es diese Frage überhaupt braucht", und ihre Antwort darauf ist ganz klar 'Warum nicht?'. "Eine Politik, die Frauen ausschließt, kann nicht für alle gut sein. Die Frau muss schließlich auch im Alltag in allen Belangen 'ihren Mann stehen'", so Astl: "da wirst du auch nicht gefragt, 'braucht es die Frauen?', da ist es ganz selbstverständlich. Und genau so sollte es auch in der Politik sein", wünscht sich Astl. "DIE Politik ist doch schon vom Begriff her weiblich, deshalb fehlen mir hier schon lange die 50 Prozent."

Erfahrungsschatz sehr wertvoll
Aus ihrer Erfahrung weiß Astl aber, dass es gar nicht so einfach ist, Frauen für Politik zu begeistern: "Bei Frauen braucht es oft ein wenig Überredung, weil sie sich immer fragen 'kann ich das, habe ich genügend Zeit?'. Frauen wollen die Dinge immer zu 100 Prozent machen", weiß Astl aus eigener Erfahrung. Diese Erfahrung kann auch NRin Pfurtscheller bestätigen: "Hauptthema bei den Überlegungen der Frau ist, ob sie Familie, Kinder, Job und die Politik überhaupt unter einen Hut bringen kann", und weiter: "aber gerade dieses Organisationstalent und Wissen, das Frauen mit in den Gemeinderat bringen ist sehr wertvoll." Gerade Themen wie Soziales, Kinder und Familien wären für Frauen ein Heimspiel im Gemeinderat: "Hier können Frauen ihren enormen Erfahrungsschatz einbringen. Das ist ein idealer Einstieg in die Gemeindepolitik", so Pfurtscheller.

Interessen und Talente
"Jedoch rate ich jeder Frau, sich nicht in eine Schublade stecken zu lassen", appelliert Astl: "die spezifischen Frauenthemen müssen nicht immer die Vorlieben der Frauen wiederspiegeln. Es geht auch im Gemeinderat um Interesse und um Talente", so Astl weiter: "deshalb soll sich auch keine Frau scheuen, ihr Recht auf einen Sitz beispielsweise im Bauauschuss einzufordern, wenn sie sich diesem Thema annehmen möchte."

Viel Energie für nächste Periode
Auch für die nächste Periode hat die versierte Kommunalpolitikerin, die ein starkes Team von Gemeinderäten/innen hinter sich weiß, viel vor: "Mein Herzensprojekt ist die Schaffung eines Dorfplatzes", schildert Astl ihr Bestreben: "Unser Dorfkern entwickelt sich immer mehr hin zu dem Bereich, in dem sich die Volksschule, der Kindergarten, die Sportanlagen, der Jugendtreff und der Spielplatz befinden. Was uns jedoch noch fehlt, ist ein Dorfplatz. Wir wollen einen Platz schaffen zum Verweilen, zum Begegnen, aber auch einen Veranstaltungsort im Freien", beschreibt Astl das Projekt: "Wichtig ist mir hier, dass wir nichts Übertriebenes machen, sondern einen Platz, der zu Pflach passt, eine Begegnungsstätte vielleicht ergänzt mit einer offenen, lichtdurchfluteten und leichten Konstruktion" schwebt ihr hier vor.

Jedoch ist dies nicht das einzige Projekt das ansteht: "Wir sind eine wachsende Gemeinde. Gerade im Bereich Kinder, Jugend und Familien gibt es immer viel zu tun", erklärt Astl. So soll beispielsweise der Kindergarten erweitert werden. Außerdem werden zur Zeit – im Hinblick auf das bevorstehende Jubiläum 500 Jahre Ulrichskirche Anfang Juli – gerade alle drei Kirchen in Pflach renoviert. Auch das gesamte Festwochenende zu diesem Jubiläum muss vorbereitet werden. Es bleibt also noch viel zu tun für Vize-Bgm. Reinhild Astl.

Zur Person
geboren am 17.04.1964
arbeitet im Innovationszentrum Reutte im Management
2 Kinder (Sara: 25 Jahre, Lukas: 21 Jahre)
Politisch:
Vize-Bürgermeisterin Pflach
Weiteres Engagement:
Vorstand Zweigverein Tanzen Pflach
Immer interessiert am Chronikwesen in Pflach
Hobbies: Politik, Familie (Großfamilie), Natur (Walken, Bergwandern, Schwimmen in heimischen Seen, Radeln, Garten)

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