Leserbrief
Pilgerfahrt nach Innsbruck mit Rückgrat Opfergabe

In einem Leserbrief an die RegionalMedien Reutte äußert Sabine Kerber aus Biberwier ihren Unmut gegen die Zwischentorener Bürgermeister und Planungsverbandsobleute.

Aus einem Zeitungsbericht durfte ich entnehmen, dass Ihre Pilgerfahrt zum Landeshauptmann
anscheinend erfolgreich war. Ihnen sei „die Aufrechterhaltung der 7,5-t-Beschränkung zugesichert“ worden. Das stimmt mich sehr froh, denn dann hat man Ihnen doch wohl sicher eine schriftliche Bestätigung eines EU Höchstrichters mitgegeben, dass jede Klage der gesamten internationalen Frächterlobby für alle Ewigkeit bedenkenlos abgewendet wird. Oder?

Es wird doch wohl nicht der Fall sein, dass man Ihnen einfach nur gesagt hat, dass das 7,5t Limit halten wird und Sie das nun einfach so glauben… Genauso, wie Sie noch im Februar glaubten, dass es einen Scheiteltunnelbau zwingend für eine Mauteinhebung benötigt… Oder?

Sie haben ein Maßnahmenpaket (bei dem wir Außerferner nun zukünftig auf Feldwegen fahren dürfen, wenn wir zur Arbeit, ins Krankenhaus oder zum Verwandtschaftsbesuch gelangen möchten, damit für Urlauber und LKW die B179 frei bleibt – Danke für Nichts!) gefordert und dafür Ihr Rückgrat und 160 Mio Euro geopfert? Ist das tatsächlich Ihr Ernst? Ich sehe noch die Aussagen in einer Tageszeitung vor mir „BM Günter Salchner nennt es „160 Millionen für drei Minuten Zeitersparnis“. Für den Bichlbacher Gemeindechef Stefan Schwarz ist es ein „Bau in der Pampa, aber keine Hilfe für die Menschen, die unter dem Verkehr leiden“. BM Richard Baldauf (Heiterwang) verweist auf die „Vogelperspektive. Da würden mir weitaus effektivere Verbindungen einfallen.“ Und Stefan Lagg in Lermoos steht „bekannterweise nicht hinter dem Scheiteltunnel. Es gibt an der Strecke ein Dutzend Projekte, die alle wichtiger sind, aber ...“

Und diese Aussagen haben Sie innerhalb von einem Monat schon wieder vergessen? Daran sieht man, wie vergänglich und unbedeutend anscheinend Aussagen von Politikern sind. Gibt Ihnen das nicht auch zu denken? Mir schon!

Aufgrund des oben zitierten Artikels verschickte ich am 23.02.24 ein Mail an alle Gemeinden im Bezirk mit der Information, dass in einem Gespräch mit dem Landesbaudirektor klar zum Ausdruck gebracht wurde, dass eine Maut theoretisch auch eingeführt werden kann, ohne den Scheiteltunnel. Diese Tatsache wurde mittlerweile auch vom Baubezirksamtsleiter Reutte sowie der entsprechenden Regierungsvorlage „Änderung Straßengesetz“ bestätigt und ist somit nun Ihnen allen bekannt.

Weshalb akzeptieren Sie den sinnlosen Bau des 160 Mio. Euro teuren Fernpassscheiteltunnels nun trotzdem? Die Ausrede „wegen den unbedingt nötigen Mauteinnahmen“ gilt ja jetzt nicht mehr.

Übrigens, mein Mail an die Gemeinden schickte ich, versehen mit der Bitte um Weiterleitung an alle Gemeinderät/Innen, was in vielen Gemeinden leider nicht einmal geschah. Auch eine Form von Zensur, meiner Meinung nach. Wie jede/r Gemeinderat/in mit Informationen umgeht ist ihre/seine Sache, aber wenn man sie nicht einmal erhält…

Sabine Kerber, Biberwier

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