Arbeitsmarkt im Außerfern
Niedrigste Arbeitslosigkeit seit 40 Jahren

AMS-Leiterin Karin Lutz legte die neuesten Zahlen vom Arbeitsmarkt vor. | Foto: Reichel
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Die hohe Arbeitslosigkeit, die zu Beginn der Coronapandemie herrschte, ist vorbei. Heute meldet das AMS die niedrigesten Werte seit 40 Jahren.

AUSSERFERN. Mit Stichtag 31. Mai 2022 waren gerade einmal 465 Personen im Bezirk Reutte als arbeitslos gemeldet. Zuletzt verzeichnete man eine derart niedrige Zahl im Mai 1982! Schaut man auf den 31. Mai 2021, so war der Wert fast exakt doppelt so hoch - vor einem Jahr waren beim Arbeitsmarktservice in Reutte 917 Personen als Arbeit suchend vorgemerkt.

Stärkster Rückgang in Tirol

Mit diesen Zahlen nimmt der Bezirk Reutte eine Sonderstellung ein. Zwar sind die Arbeitslosenzahlen auch in den anderen Tiroler Bezirken niedrig, so stark wie im Außerfern war der Rückgang der Arbeislosigkeit sonst aber nirgends.

Der Bedarf an Arbeitskräften ist groß. Dass dennoch Ende Mai 465 Personen keine Anstellung hatten, lag daran, dass das Anforderungsprofil der Unternehmen eben nicht immer mit dem Angebot an Arbeitskräften übereinstimmt.
Das führt wiederum dazu, dass Unternehmen teils intensiv um Arbeitskräfte werben. Trotzdem: Oft  passt die fachliche  Qualifiaktionen nicht, oder Faktoren wie Alter, Herkunft, Geschlecht bzw. gesundheitliche Beeinträchtigungen verhindern eine Anstellung.

Qualifizierung ist wichtig

"Der Arbeitskräfte- und Fachkräftemangel ist weiterhin die zentrale Herausforderung am Außerferner Arbeitsmarkt. Die nachhaltige Höherqualifizierung von Hilfskräften in Richtung Lehrabschluss, die Förderung der Vereinbarkeit von Familie und Beruf und qualifizierte Zuwanderung zählen dabei zu den wichtigsten Ansatzpunkten. Die Schulungsoffensive für
die Ausbildung von Fachkräften wird fortgeführt. Ausbildungsabbrecher:innen werden in diesem Zusammenhang besonders unterstützt. Unser erklärtes Ziel ist es, Arbeitsuchende mit maximal Pflichtschulabschluss zu motivieren, dass sie ihre Fachabschlüsse nachholen", erläutert AMS-Leiterin Karin Lutz die Situation.

Frauen sind stärker betroffen

Die niedrigen Arbeitslosenzahlen sind grundsätzlich natürlich erfreulich. Doch es gibt weiterhin Unterschiede, so sind aktuell Frauen stärker von der Arbeitslosigkeit betroffen, als Männer.
Umgekehrt ist die Zahl jener Personen, die ein Jahr oder länger beim AMS vorgemerkt sind, wieder zurückgangen. Nur mehr 19 Personen gehören dieser Gruppe an, damit liegt man hier wieder auf dem Vorkrisenniveau.

Dynamik am Arbeitsmarkt

Die Dynamik am Arbeitsmarkt im Bezirk Reutte ist hoch: Im Mai wurden 252 neue Stellen zur sofortigen Vermittlung beim AMS Reutte gemeldet (+11,0 % im Vorjahresvergleich). 250 der offenen Stellen konnten erfolgreich besetzt werden (+28,9 %).
190 Personen haben sich im Mai arbeitslos beim AMS Reutte vormerken lassen (+53,2 %). Erfolgreich in Arbeit vermittelt wurden im Mai 740 Personen (-8,8 %).

Zur Sache

Lage am Lehrstellenmarkt weiterhin prekär
Im Vergleich zum Vorjahr ist die Anzahl der sofort verfügbaren offenen Lehrstellen um +44,3 % auf 101 deutlich gestiegen. Die meisten sofort verfügbaren Lehrlinge werden im Metall-/Elektrobereich, im Handel und im Tourismus gesucht. Zusätzlich sind 88 offene Lehrstellen beim AMS Reutte gemeldet, die nicht sofort angetreten werden können. Die Zahl der sofort verfügbaren Lehrstellensuchenden ist um +50,0 % gestiegen. Das sind 9 sofort einsatzbereite Lehrstellensuchende gegenüber 101 sofort verfügbaren Lehrstellen.

Besser informiert

Weitere Berichte vom Außerferner Arbeitsmarkt finden Sie hier
Weitere Informationen aus dem Bezirk Reutte finden Sie unter www.meinbezirk.at

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